Attila Dogudans türkische Sorgen
Der Verfall der türkischen Lira kostete den Caterer im Geschäftsjahr 2017/18 67 Mio. Euro Umsatz. Auch sonst lief nicht alles rund. Der Nettogewinn stieg aber.
Wäre in dem Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr alles reibungslos gegangen, hätte sich Do&Co-Chef Attila Dogudan am 14. Juni vor die Journalisten stellen und ein Umsatzplus von rund zehn Prozent verkünden können.
Das hatte das börsenotierte Unternehmen vorab ausgerechnet. Nur für den Fall, dass jemand fragen sollte. Dass der Cateringkonzern seine Erfolgsserie der letzten Jahre eher nicht fortschreibt, hatte sich schon abgezeichnet. Vor allem der türkische Markt, in dem Do&Co fast ein Drittel vom Umsatz macht, kam dem in die Quere.
Alleine 67 Mio. Euro Umsatz kosteten das Unternehmen mit 9600 Mitarbeitern die negativen Währungseffekte in der Türkei. Die türkische Lira hatte im Geschäftsjahr von April 2017 bis März 2018 um 25,4 Prozent nachgegeben. Zum Liraverfall kamen Sparmaß- nahmen beim bislang wichtigsten Partner Turkish Airlines. Diese kosteten Do&Co im abgelaufenen Geschäftsjahr 32 Mio. Euro. Die Partnerschaft ist aber bereits so gut wie vorbei, die Verträge sollen in diesen Wochen aufgelöst werden – Turkish Airlines will das Catering am Istanbuler Flughafen an einen Konkurrenten vergeben. Stand das Türkei-Geschäft in der Landeswährung mit einem Umsatzplus von 1,9 Prozent in den Büchern, war es umgerechnet in Euro ein Minus von 16,9 Prozent.
Aber nicht nur das Türkei-Geschäft bescherte den Österreichern Verluste. Das scheibchenweise Ende der heimischen Air-Berlin-Tochter Niki brachte im Vorjahr das Cateringgeschäft zum Erliegen. Dazu fielen die Umsätze im internationalen Eventcatering um 16 Prozent – vor allem, weil die Fußball-EM aus dem Jahr davor fehlte.
Insgesamt konnte Do&CoChef Dogudan am 14. Juni statt eines zehnprozentigen Umsatzplus nur einen Rückgang von sechs Prozent auf 861,4 Mio. Euro verkünden. Das operative Ergebnis sank von 56,2 Mio. Euro auf 50,6 Mio. Euro. Der Nettogewinn konnte dafür, wie von Analysten erwartet, von 20,8 Mio. Euro auf 24,4 Mio. Euro gesteigert werden.
Durch nicht von Do&Co verursachte Rahmenbedingungen und Einzelevents, die nicht jährlich stattfinden, habe man erstmals in einzelnen Märkten eine Umsatzbzw. Ertragsreduktion hinnehmen müssen, heißt es im Geschäftsbericht. Das Management sei nicht nur beschäftigt, die Kosten den neuen Bedingungen anzupassen, sondern strebe auch nachhaltiges Wachstum mit stabilen Margen an.