Heiß begehrte Immobilien
Das Interesse an dem heimischen Immobilienkonzern ist groß: Kürzlich ist die Immofinanz eingestiegen, eine Fusion steht im Raum.
In Österreichs Immobilienszene ist Bewegung gekommen: Übernahmen, Fusionsgerüchte und wechselseitige Beteiligungen prägten in den vergangenen Monaten das Bild. Auch die S-Immo war involviert: Nachdem die Fusion zwischen CA Immo und Immofinanz geplatzt ist, ist die Immofinanz jetzt an der S-Immo interessiert. Vorerst hat sie sich mit 29,14 Prozent bei der S-Immo eingekauft. Verkäufer waren der Investor Ronny Pecik und der Immobilien-Tycoon Rene´ Benko.
Die S-Immo investiert in Wohn-, Büro-, Geschäftsimmobilien und Hotels in Österreich, Deutschland, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Bulgarien, Rumänien und Tschechien und hielt per 31. Dezember ein Immobilienvermögen von 1,8 Milliarden Euro.
Das Unternehmen blickt im Gegensatz zu einigen Branchenkollegen auf eine weitgehend skandalfreie Geschichte ohne größere Umbrüche zurück und setzt auch weiterhin auf Kontinuität: Ernst Vejdovszky und Friedrich Wachernig bleiben für drei weitere Jahre an der Unternehmensspitze, wie kürzlich bekannt gegeben wurde.
Auch der Start ins neue Jahr ist gut verlaufen: Das Vorsteuerergebnis (EBT) legte leicht auf 18,1 Millionen Euro zu, der Periodenüberschuss sank geringfügig auf 14,7 Millionen Euro. Da sich das Unternehmen in den vergangenen beiden Jahren von Immobilien im Wert von 700 Millionen Euro getrennt hat, gingen die Gesamterlöse marginal auf 43,5 Millionen Euro zurück.
Konkret hat sich das Unternehmen im Vorjahr von den Bürogebäuden „Hoch Zwei“und „Plus Zwei“in Wien, dem Einkaufszentrum Serdika Center mit der dazugehörigen Büroimmobilie in Sofia, zwei Liegenschaften in Berlin sowie einem Grundstück in Österreich getrennt. Dafür kaufte sie deutsche Objekte mit einem Transaktionsvolumen von rund 64 Millionen Euro – und ist seit kurzem ihrerseits an den Konkurrenten Immofinanz und CA Immo beteiligt.
Der Nettovermögenswert der S-Immo lag zuletzt leicht über dem Aktienkurs. Das bedeutet, dass die S-Immo an der Börse etwas billiger zu haben ist, als es dem Wert ihrer Immobilien (abzüglich Schulden) entspricht. Gegenwärtig profitiere das Unternehmen von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung der Märkte, in denen die S-Immo aktiv ist, sowie vom niedrigen Zinsumfeld und dem hohen Preisniveau in vielen Immobilienmärkten, erklärte Vejdovszky bei der Präsentation der Quartalszahlen. Ein attraktives Preisniveau für Zukäufe sehe man aktuell vor allem in Leipzig, Kiel und Rostock.
Die S-Immo-Aktie hat sich von ihrem kürzlich aufgestellten Rekordhoch zwar wieder ein wenig entfernt, die Analysten sind ihr aber gewogen. Bloomberg-Daten zufolge stehen drei Kaufempfehlungen einem neutralen „Halten“Votum gegenüber, im Schnitt sehen die Analysten ein Ertragspotenzial von acht Prozent.