Ein Psychologe an der Spitze des SPÖ-Klubs
Transdanubien hat im Rathaus die Macht übernommen.
Wien. Wie mag das Bürgermeister Michael Ludwig gemeint haben? „Das wird ihm wohl bei der Ausübung seiner neuen Tätigkeit helfen“, sagte er bei der Präsentation des neuen SPÖ-Klubvorsitzenden im Wiener Rathaus, Josef Taucher („Die Presse“hat den Wechsel vor Wochen angekündigt), mit dem Verweis auf dessen Beruf: Psychologe.
Bedarf es doch noch einer Mediation in der zuletzt zerrissenen Wiener SPÖ? Ist das Verhältnis zum Koalitionspartner, den Grünen, zerrüttet? Sind die Oppositionsparteien FPÖ, ÖVP und Neos verhaltensauffällig? Wir werden es nie erfahren. Erfahren durften wir am Freitag, dass der gebürtige Steirer Josef Taucher mit 89,7 Prozent Zustimmung in der Klubvollversammlung gewählt wurde. Im September wird der 51-Jährige dann Christian Oxonitsch ablösen, der seinen Rückzug angekündigt hatte.
Lob für Grüne
Der Psychologe (das Studium hat er an der Grazer Uni absolviert) kommt, wie sein Landesparteichef, politisch von jenseits der Donau, aus Transdanubien. In der SPÖ Donaustadt hat er sich hochgedient (Ludwig in Floridsdorf ). In diesen Flächenbezirken (die Donaustadt hat gleich viele Einwohner wie ganz Linz) spielen die Grünen – anders als innerhalb des Gürtels – keine Rolle, dafür die Freiheitlichen umso mehr. Wie das Verhältnis zum grünen Koalitionspartner ist? Taucher: „Hervorragend.“(d. n.)