Tour de France: Startverbot für Chris Froome
Artikel 28 der UCI-Regeln soll die Aussperrung rechtfertigen. Schiedsgericht und Anwälte sind im Einsatz.
Ein Medienbericht lässt den Radsport aufhorchen. Der viermalige Toursieger Chris Froome soll laut „Le Monde“bei der am Samstag in Noirmoutier an der Atlantikküste anhebenden 105. Auflage der Tour de France nicht starten dürfen. Die Zeitung berief sich auf Informanten aus dem Bereich der Tour-Organisatoren.
Der Brite, 33, in Diensten des Sky-Teams, war im September in Spanien vor seinem späteren Vuelta-Sieg mit einem erhöhten Wert des Asthmamittels Salbutamol aufgefallen. Da das Mittel bis zu einer Grenze von 1000 Nanogramm pro Milliliter Urin als Therapeutikum zugelassen ist, war offiziell nicht von einem Dopingfall die Rede. Froome hatte den doppelten Wert.
Seitdem ist das Verfahren schwebend, sind dutzende Anwälte im Einsatz um Manipulations- oder gar Dopingverdächtigungen auszuräumen. Froome darf nach den Statuten der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA weiterfahren. Also startete er auch beim Giro d’Italia, trotz aller Anfeindungen, die auch aus dem Fahrerfeld kamen. Dass er den Klassiker gewann, rückte die ganze Szene in ein noch schieferes Licht.
Tour-Veranstalter ASO stütze sich laut „Le Monde“auf Artikel 28 des UCI-Reglements. Danach sei ihm „ausdrücklich das Recht vorbehalten, ein Team oder Fahrer auszuschließen, der durch seine Anwesenheit Ansehen oder Ruf der Rundfahrt Schaden zufügen könnte“.
Froome hatte betont, bei der Tour fahren zu dürfen. Er habe jedes Recht, zu starten, sich „nichts zu Schulden kommen lassen“. Sky äußerte sich nicht. Das Team soll sich aber bereits an das Schiedsgericht des Französischen Olympischen Komitees gewandt haben. Es soll am 3. Juli über die Rechtmäßigkeit der Startverweigerung entscheiden. (red)