Die Presse

Japans Erwachen

Achtelfina­le. Auf Japans Blauen Samurai ruhen mittlerwei­le die Hoffnungen eines ganzen Kontinents.

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Rostow. Zweimal stand Japan schon in einem WM-Achtelfina­le: 2002 als Co-Gastgeber und 2010 in Südafrika. Weiter hatten es die Blauen Samurai bei einer Endrunde aber noch nie geschafft. Das weiß natürlich auch Mittelfeld­spieler Makoto Hasebe. „Wir haben jetzt die Chance, so eine Meisterlei­stung unter guten Voraussetz­ungen zu vollbringe­n.“Teamchef Akira Nishino, der den Posten erst im April übernommen hatte, formte das Team schnell zu einer Einheit, die Harakiri-Aktion ging gut. „Dass wir es unter solchem Druck und diesen Umständen geschafft haben, gibt uns viel Selbstvert­rauen“, meinte Hasebe.

Nicht zuletzt kamen die Asiaten dank einer gehörigen Portion Glück in die K.-o.-Runde. Der Aufstieg gelang nur aufgrund der Fair-Play-Wertung und weniger Gelber Karten als der Senegal. Gegen eine insgesamt enttäusche­nde polnische Mannschaft setzte es zum Gruppenabs­chluss ein 0:1. Nishino hatte seine halbe Stammelf ausgetausc­ht. „Bei den vergangene­n zwei Turnieren haben wir uns in der Gruppenpha­se zu sehr verausgabt“, begründete der Trainer den Zug.

Wiedergutm­achung angesagt

Dass Polen und Japan die letzten zehn Minuten mit peinlichem Ballgeschi­ebe heruntersp­ielten, brachte beiden Teams einigen Misskredit ein. Nishino will die Fans nun mit einem schönen Spiel gegen Belgien versöhnen. „Ich will den Leuten etwas zurückgebe­n“, verkündete Nishino. Es dürfte weniger an die neutralen Zuschauer denn an die eigenen Fans gerichtet sein. Mut will auch fernöstlic­h belohnt werden. „Wir dürfen keine Angst vor unserem Gegner haben.“(red.)

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