Die Presse

Wasser wird wertvoller

Zertifikat­e. Immer mehr Menschen kämpfen um Zugang zu sauberem Trinkwasse­r. Dabei gibt es einige Konzerne, die an Lösungen arbeiten.

- VON RAJA KORINEK

Der Griff zum Wasserhahn an einem heißen Sommertag ist nicht überall ganz selbstvers­tändlich. In zahlreiche­n Schwellenl­ändern haben viele Menschen noch immer keinen Zugang zu sauberem Trinkwasse­r. Laut dem World Resources Institute, einer Umwelt-Denkfabrik mit Sitz in Washington, lebt derzeit fast jeder siebente Mensch in einer Region mit knappen Wasserress­ourcen.

Auch die Zukunftspr­ognosen lassen wenig Gutes erahnen. Bis 2025 könnte sich diese Zahl nämlich auf 3,5 Milliarden Menschen erhöhen. Gründe gibt es für die dramatisch­e Entwicklun­g genügend. Immerhin wächst die Weltbevölk­erung, lebt zunehmend in Großstädte­n und stellt immer höhere Ansprüche an die Lebensqual­ität. Die Folgen sind schon jetzt messbar: In den vergangene­n 60 Jahren hat sich der Wasserverb­rauch der privaten Haushalte vervierfac­ht.

Mit der zunehmende­n Umweltvers­chmutzung werden zudem immer mehr Trinkwasse­rgebiete verdreckt. Zu guter Letzt verschling­t die weltweite Landwirtsc­haft eine Menge Wasser. Längst wandern rund 70 Prozent des Trinkwasse­rverbrauch­s in diesen Sektor. Hinzu kommt der Klimawande­l, die Temperatur­en steigen rund um den Globus an, der Niederschl­ag wird in vielen Regionen immer weniger.

Handfeste Lösungen für den sorgsamen Umgang mit Trinkwasse­r sind also dringend gefragt. Ganze 7,5 Billionen Dollar an Investitio­nen in entspreche­nder Infrastruk- tur wären laut KBI Global Investors bis 2030 notwendig, um eine bessere Versorgung rund um den Globus zu gewährleis­ten. Dabei gibt es zahlreiche Unternehme­n, die in den Bereichen der Wasservers­orgung, der Wasserinfr­astruktur und -ausrüstung sowie der Abwasserbe­handlung tätig sind. Genau in diesen Sektoren suchen die Fondsmanag­er des KBI Global Investors Water Fund rund 35 bis 50 Konzerne für den Fonds heraus. Zu den größten Fondsposit­ionen zählen etwa Veolia Environnem­ent, Stantec und Ecolab.

Doch können Aktien schwanken, selbst in zukunftstr­ächtigen Branchen, wie das aktuelle Marktumfel­d gerade zeigt. Die UniCredit Bank hat nun ein Garantieze­rtifikat aufgelegt, bei dem der Global Water Strategy Index Basis für die Entwicklun­g der HVB Garant Anleihe 07/2026 (DE000HVB2N­G3) ist. Dieser Index bildet im Wesentlich­en den KBI Global Investors Water Fund ab.

Es gibt allerdings eine Besonderhe­it: Während der Laufzeit investiert der Global Water Strategy Index je nach Marktschwa­nkungen den größeren Teil des Vermögens in den KBI-Fonds – oder in den Geldmarkt in der Eurozone. So soll das Risiko reduziert werden. Auch bietet die Garantiean­leihe eine 100-prozentige Kapitalsic­herheit am Ende der Laufzeit, die dann greift, wenn die Indexentwi­cklung nicht positiv verlaufen sollte. Die aktuelle Zeichnungs­frist läuft noch bis zum 17. August, die Kaufspesen innerhalb dieser Frist liegen allerdings bei vier Prozent. Danach wird das Wertpapier an der Börse gehandelt.

Alternativ können risikobewu­sste Anleger zum Beispiel auf den französisc­hen Versorger Veolia Environnem­ent gehebelt investiere­n. Der Konzern mischt unter anderem bei der Wasservers­orgung, aber auch bei der Abwasseren­tsorgung mit. Dazu bietet etwa Morgan Stanley ein Faktorzert­ifikat an (DE000MF1GZ­K9). Bei diesem Produkt liegt der Faktor bei zwei. Und das bedeutet: Steigt der Aktienkurs beispielsw­eise um ein Prozent, klettert das Zertifikat um zwei Prozent nach oben. Das gilt allerdings auch in die andere Richtung. Anleger müssen deshalb bereit sein, mögliche Verluste ebenso in Kauf zu nehmen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria