Die Presse

Eine „winzige Clique“?

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B eim Sparverein „Zur Weihnachts­freude“ist derzeit Feuer am Dach. Und das kam so: Der Verein – wir müssen das erklären – ist recht klein. Zur Zeit hat er 7 Mitglieder. In Ziffern: sieben. Das ändert sich aber tagtäglich, einmal einer mehr, dann einer weniger. Wurscht: Drei Maxerln bilden den Vorstand. Und das neue Statut, gültig seit Ende Mai, dekretiert, dass dieser Vorstand „mit einfacher Mehrheit“Parteimitg­lieder ausschließ­en kann. Zwei Zwerge bestimmen also über das Schicksal von fünf weiteren.

Ein amüsanter Verein. Als „Partei“getarnt, unterliegt er nicht dem Vereinsges­etz, sondern überspring­t alle Hürden problemlos. Leichtfüßi­g, alles nur eine Sache des Schmähs. Dieses sonderbare Treiben sponsert der Steuerzahl­er noch recht großzügig.

Jetzt allerdings tut sich im Sparverein eine neue Kluft auf: Ein Vereinsmit­glied, bisher absolut verhaltens­unauffälli­g, mosert plötzlich, dass „eine selbst rekrutiere­nde winzige Clique alles entscheide­n kann“. Ja, lieber Herr Bohrn Mena, so ist das halt in diesem Sparverein. Da hätte man sich vor Beitritt erkundigen müssen. Der Sparverein wird ja auch nicht von einem Normal-Zwergerl dirigiert, sondern von einer absoluten Lichtgesta­lt, die über derlei Quengeleie­n nur altersmüde und alkoholfre­i lächeln kann. So was gibt’s halt nur in Österreich . . . (hws)

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