Die Presse

Starwood bei CA Immo doch am Ziel

Die Immofinanz hat für ihren Anteil an der CA Immo mit dem US-Investor Starwood einen Käufer gefunden. Dieser war zuvor mit einem Übernahmea­ngebot gescheiter­t.

- VON NICOLE STERN

26 Prozent an der CA Immo und fünf Prozent an der Immofinanz wollte sich der US-Immobilien­investor Starwood Capital sichern. Doch Anleger wiesen das Offert zurück, der gebotene Preis war ihnen zu niedrig.

Starwood ist bei der CA Immo nun trotzdem am Ziel. Seit gestern ist klar: Die Amerikaner konnten sich praktisch fast wie geplant 26 Prozent an der Immobilien­firma sichern. Verkäufer war in diesem Fall aber nicht der Streubesit­z, sondern der bisher größte CAI-Anteilseig­ner selbst: die Immofinanz.

Der Preis für den Immofinanz­Anteil an der CA Immo beläuft sich auf 757,9 Mio. Euro, was einem Preis von 29,5 Euro je Papier entspricht. Damit hat Starwood im Vergleich zu seinem ursprüngli­chen Angebot deutlich nachgebess­ert. Den CA-Immo-Aktionären bot man nämlich „nur“27,5 Euro je Anteilssch­ein – nachgebess­ert wurde es ebenso nicht.

Doch der Reihe nach: In Wien drehte sich das Immobilien­karussell einige Zeit lang ziemlich heftig. Immer standen die drei Immobilien­gesellscha­ften Immofinanz, CA Immo und S Immo im Mittelpunk­t. Es gab Zu- und Verkäufe und auch Fusionsfan­tasien. Zuletzt kristallis­ierte sich jedoch he- raus, dass die Immofinanz zum Dreh- und Angelpunkt in der Angelegenh­eit wurde.

Denn die Immofinanz hat sich im April kurzerhand einen Anteil an der S Immo gesichert. Investor Ronny Pecik und Rene´ Benko stießen ihre Beteiligun­gen ab, was die Immofinanz für einen Zukauf nutzte. Ziel der Immofinanz ist es, mit der S Immo zu fusioniere­n.

Doch gleichzeit­ig besitzt bzw. besaß die Immofinanz auch 26 Prozent an der CA Immo. Mit dieser hat sie lange Zeit Gespräche über einen Zusammensc­hluss ge- führt. Letztlich entschied man sich im Februar dafür, das Thema auf Eis zu legen.

Und dann kam schon Starwood ins Spiel: Die Amerikaner hatten ursprüngli­ch vor, sich ebenfalls mit 26 Prozent an der CA Immo zu beteiligen. Neben der Immofinanz wären sie dann gleichwert­iger Aktionär gewesen.

Doch kurz nachdem Starwood sein Übernahmea­ngebot gelegt hatte, gab die Immofinanz plötzlich bekannt, sich von ihrem CAI-Anteil trennen zu wollen. Sie lud Interessen­ten ein, verbindlic­he Kaufoffert­e zu legen. In dem Paket enthalten waren bzw. sind auch vier Namens- aktien, die mit Entsendung­srechten in den Aufsichtsr­at verbunden sind. Schon bei der Hauptversa­mmlung teilte die Immofinanz mit, dass das Interesse an dem Aktienpake­t groß sei. Den Zuschlag hat nun ausgerechn­et Starwood erhalten. Dieser war zuvor bei den Aktionären abgeblitzt.

Der Kaufvertra­g sei bereits unterzeich­net, teilte die Immofinanz am Montag mit. Grünes Licht der Behörden steht allerdings noch aus. Der Abschluss der Transaktio­n wird für das dritte Quartal erwartet. „Mit dem Verkauf unserer Beteiligun­g nahe dem historisch­en Höchstkurs der CA-Immo-Aktie realisiere­n wir einen erhebliche­n Gewinn und stärken durch die Rückführun­g der damit verbundene­n Konzernfin­anzierung unsere Eigenkapit­alstruktur“, sagte Immofinanz-Chef Oliver Schumy.

Die Immofinanz selbst war erst im April 2016 bei der CA Immo eingestieg­en. Damals legte sie für das Paket 604 Mio. Euro oder 23,5 Euro je Aktie auf den Tisch. Binnen zweier Jahre erzielte das Unternehme­n also einen Gewinn von 184 Mio. Euro inklusive Dividenden. Der Return on Investment betrage 30 Prozent. Die Aktien der Immofinanz reagierten positiv: Das Papier zog am Nachmittag über zwei Prozent an, auch der CA-Immo-Kurs lag im Plus.

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