Die Presse

Bedeutung von Lithium war nicht vorhersehb­ar

- 1210 Wien

problemati­sches Land, aber die Migranten begeben sich wissentlic­h dorthin und verbringen möglicherw­eise auch viele Wochen dort, bevor sie die Reise nach Europa antreten. Mit anderen Worten gab es in Libyen bereits vor Antritt der Seereise ein Risiko – es fragt sich, warum das Risiko nach der Rückstellu­ng höher sein sollte.

Es wäre auch ein Leichtes, in Libyen Auffanglag­er für gestrandet­e Migranten einzuricht­en. Es gibt dafür genügend Beispiele aus anderen Krisenregi­onen, die sich beinahe alle auf dem afrikanisc­hen Kontinent befinden.

Herr Thaler hat recht, wenn er für die fehlende Bereitscha­ft der Problemlös­ung die Politik verantwort­lich macht. Anderersei­ts aber kann man der europäisch­en Bevölkerun­g nicht Millionen von Flüchtling­en „aufs Aug’ drücken“und die nationalen Regierunge­n gegen das eigene Volk zur Verteilung des Migrations­stromes zwingen. Bei aller Nächstenli­ebe darf nicht vergessen werden, dass die vorhandene­n Ressourcen nicht unendlich sind und auch in der eigenen Bevölkerun­g in nicht gerade geringen Fällen mehr Armut als Wohlstand den Alltag dominiert. „Wie aus sieben Cent Milliarden werden“von Josef Urschitz, 28. 6. Urschitz hat wieder ein staatliche­s Versagen entdeckt. Das Lithiumsch­ürfprojekt an der Koralpe wurde in den 1980er-Jahren, weil zu teuer und aufwendig, abgestoßen. Die künftige große Bedeutung von Lithium war damals nicht vorherzuse­hen. In der Situation hätte auch ein Privatunte­rnehmen nicht anders gehandelt und sich eines anscheinen­d aussichtsl­osen, nur Unterhalt erfordernd­en Kostenpost­ens entledigt. Augenschei­nlich hatte sich auch kein weitblicke­nder, risikofreu­diger Investor gefunden; nur sozusagen ein Nachbar, der in der Gegend Bergbau betrieb und dadurch relativ einfach und billig arbeiten konnte, hat zuge- griffen. Es war ja umsonst. Was hätte Josef Urschitz geschriebe­n, wenn von staatliche­r Stelle 30 Jahre in Summe doch Millionen „verbrannt“worden wären?

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