Nordafrika lehnt Flüchtlingslager ab
Die Regierungen an der Nordküste Afrikas lehnen die Einrichtung von Lagern für Migranten und Flüchtlinge auf ihrem Boden ab. Die Regierungen von Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen reagieren damit auf einen Vorstoß der Staats- und Regierungschefs der EU, die sich beim vergangenen EU-Gipfel für sogenannte Anlandelager in den Ländern Nordafrikas ausgesprochen hatten. Dorthin sollten künftig Menschen, die im Mittelmeer gerettet werden, zurückgebracht werden. Hier könnten sie sich für eine Aufnahme in der Europäischen Union bewerben oder eine Rückwanderung in ihre Heimat abwarten. „Unsere Antwort ist ein klares Nein“, erklärte Tahar Sherif, Tunesiens Botschafter in Brüssel. Die meisten der betroffenen Regierungen sehen derartige Lager als Gefahr für ihre sowieso fragile staatliche Stabilität.