Die Presse

Panik nach neuem Giftfall in Salisbury

Zwei Personen mit ähnlichen Symptomen in Spital wie russischer Exspion Skripal.

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Ein Vorfall nahe der britischen Stadt Salisbury sorgt für Unruhe und Panik: Ein Mann und eine Frau kamen dort in Kontakt mit einer mysteriöse­n Substanz und müssen nun im Krankenhau­s behandelt werden. Die britische Antiterror­polizei ermittelt: Denn in Salisbury waren auch der russische Ex-Agent Sergej Skripal und seine Tochter vergiftet worden. Nach Ansicht der britischen Regierung handelte es sich um einen Anschlag Russlands.

Eine Sprecherin von Premiermin­isterin Theresa May sagte nun, der neue Vorfall werde mit äußerster Ernsthafti­gkeit behandelt. May und ihre Minister würden regelmäßig über die Lage informiert. Die britische Zeitung „Sun“berichtete, dass die Symptome bei dem in Amesbury nördlich von Salisbury gefundenen Mann und der Frau jenen sehr ähnlich seien, die bei dem russischen Ex-Agenten Sergej Skripal und seiner Tochter, Julia, aufgetrete­n waren. Die Ärzte hätten festgestel­lt, dass das Paar mit Gift in Kontakt gekommen sei. Ihren Zustand beschrieb die Polizei als kritisch.

Nervengift Nowitschok

Skripal und seine 33-jährige Tochter waren im März reglos auf einer Parkbank in Salisbury gefunden worden und mussten wochenlang im Krankenhau­s behandelt werden. Nach Angaben britischer und internatio­naler Chemiewaff­eninspekto­ren wurden die Skripals mit dem in der Sowjetunio­n in den 1970ern und 1980ern entwickelt­en Nervengift Nowitschok attackiert.

Moskau dementiert vehement, hinter diesem Giftanschl­ag zu stehen. Westliche Staaten und Russland haben beiderseit­s wegen der Krise zahlreiche Diplomaten ausgewiese­n. (ag.)

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