Embraer geht an Boeing
Der US-Flugzeugbauer gründet mit der brasilianischen Firma ein Joint Venture für Zivilflugzeuge.
Der Konkurrenzkampf von Boeing und Airbus wird künftig auch bei Regional- und Business-Jets ausgefochten. Nachdem Airbus das C-Series-Programm für einen neuen Kurz- und Mittelstreckenjet von Bombardier übernommen hat, schließt Boeing nun ein Bündnis mit Embraer. Für ein Joint Venture wurde eine Absichtserklärung unterschrieben, teilte Boeing mit.
Boeing-Aktien stiegen kurz nach Handelsstart in New York um 0,72 Prozent, die Papiere von Embraer haben in Erwartung des Deals schon seit Jahresbeginn 35 Prozent an Wert gewonnen.
Bei der Transaktion soll Embraers Verkehrsflugzeug- und Servicegeschäft in ein Gemeinschafts- unternehmen eingehen, an dem Boeing 80 Prozent und Embraer 20 Prozent der Anteile hält. Insgesamt wird das Joint Venture mit 4,75 Mrd. Dollar bewertet.
Embraer mit seinen E- und E2-Jets ist neben Bombardier der wichtigste Anbieter von Regionalflugzeugen mit rund 100 Sitzen. Boeing und Airbus sind in diesem Segment bisher nicht vertreten.
Boeing wollte Embraer ursprünglich zur Gänze übernehmen. Die brasilianische Regierung, die mittels Golden Share ein Vetorecht hat, lehnte ab mit der Begründung, bei Embraer handle es sich um ein strategisch wichtiges Unternehmen. Die Militärsparte bleibt daher in brasilianischer Hand. (eid/ag.)