Die Presse

Dollar gewinnt, Gold verliert im Handelskri­eg

Der liquide Dollar mutiert zum sicheren Hafen.

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Handelskri­ege sind gut und leicht zu gewinnen – das ist eine Behauptung von Donald Trump, die Dollar-Bullen Beistand bietet. Sie sehen den Greenback als stabileren Anker als Gold, sollte der Zollstreit eskalieren. Vier Monate, nachdem der US-Präsident die Aktienmärk­te mit seinem Plan von höheren Importzöll­en schockiert hatte, entdecken Investoren, dass die US-Währung den Handelstur­bulenzen besser standhalte­n dürfte als Gold.

„Der Dollar ist zum Hauptziel für Anleger geworden, die einen sicheren Hafen suchen“, erklärte Ole Hansen, Leiter der Rohstoffst­rategie bei der Saxo Bank A/S in Kopenhagen, per E-Mail: „Das geopolitis­che Risiko steigt, Anleihen und Aktien wurden abgestoßen, und Gold sinkt weiter ab.“

Ein „bedeutende­r“Treiber der Gewinne des Dollar in diesem Jahr ist die verringert­e Risikobere­itschaft, die Kapitalstr­öme in Dollar-Werte angespornt hat, während Schwellenm­ärkte unter Druck gerieten, wie Jane Foley, Leiterin Währungsst­rategie bei der Rabobank in einer Einschätzu­ng schrieb: „Die bloße Liquidität des Dollars bedeutet für einige Anleger, dass er immer ein sicherer Hafen ist.“

„Wir haben kürzlich eine sehr enge Beziehung zwischen Gold und Dollar gesehen“, sagte Carsten Menke, Rohstoffst­ratege bei der Bank Julius Bär & Co. AG in Zürich. „Es ist sehr schwierig, mit dem Handel von Gold Geld zu verdienen, wenn der Dollar steigt.“(Bloomberg)

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