Angstfach, die Begabten aber langweilen sich

„Mathematik soll Lust machen dürfen“, v. Michael Köttritsch, 30. 6. Stimme Herrn Pritz (Alfred Pritz, Rektor der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien; Anm.) voll zu: Mathematik gilt Unbegabten als Angstfach, die Begabten aber langweilen sich. Das ist auch meine Erfahrung als ehemalige Mathematiklehrerin. Eine Trennung ab der 3. Klasse halte ich allerdings für zu früh. Viele Schülerinnen und Schüler kann man erst ab diesem Alter für Mathematik interessieren und zu guten Leistungen bringen. Damit lässt man ihnen auch die Chance, in der 9. Schulstufe in eine BHS-Schule zu wechseln. Ich schlage daher vor, Mathematik erst ab der Oberstufe zu einem Wahlfach zu machen oder als Pflichtfach zu teilen: Mathematik für Begabte und besonders Interessierte und MathematikBasiswissen. Dadurch könnte man den Begabten schon früher mehr Wissen bieten und auf das Studium der Mint-Fächer besser vorbereiten. Und auf diesem Gebiet brauchen wir fähige Absolventen.

Außerdem könnten die weniger in Mathematik Begabten ihr Potenzial in anderen auch notwendigen Gebieten besser nützen. Dieses Potenzial geht verloren, wenn man alle Zeit und Energie für ein Fach aufbringen muss, mit dem man später nichts mehr zu tun haben will. (Schulische) Leistung ist notwendig, kann aber auch in vielen anderen Gebieten erbracht und anerkannt werden. Mag. Margarete Hirsch, AHS-Direktorin i. R.; 1230 Wien