Spermidin im Essen hält länger jung
Studie bescheinigt einen 5-jährigen Überlebensvorteil.
Seit vielen Jahren bemüht sich die medizinische Forschung, gesundheitsfördernden und lebensverlängernden Mechanismen auf die Spur zu kommen. Einen Anti-Aging-Effekt in der Zellkultur und bei Tieren hat zum Beispiel das natürliche Polyamin Spermidin. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Med-Uni Innsbruck hat diesen Effekt nun auch für den Menschen nachweisen können.
Wer mit der Nahrung viel Spermidin zu sich nimmt, verlängert damit möglicherweise seine gesunde Lebensspanne, so die Wissenschaftler. Sie haben bei 829 Probanden aus der sogenannten Bruneck-Studie untersucht, inwieweit Nahrungsbestandteile in der Lage sind, systemisch Einfluss auf Entzündungs- und Alterungsprozesse zu nehmen. Die Ergebnisse der neuen Studie wurden soeben im Fachmagazin „American Journal of Clinical Nutrition“veröffentlicht.
Analysiert wurde, inwieweit die über die Nahrung aufgenommene Menge an Spermidin mit der Lebensspanne korreliert. Das Ergebnis: Probanden, die viel Spermidin über das Essen zuführen, also mindestens 80 Mikromol pro Tag, wiesen ein geringeres Risiko auf, im 20-jährigen Beobachtungszeitraum zu versterben. „Der Überlebensvorteil von spermidinreicher im Vergleich zu spermidinarmer Ernährung beträgt rund fünf Jahre“, sagt der Forscher Raimund Pechlaner. Der Gehalt des körpereigenen Spermidins nimmt im Lauf des Lebens ab.
Zu spermidinreichen Lebensmittel gehören Vollkornprodukte, Äpfel, Salat, Pilze, Nüsse, Kartoffeln und gereifter Käse. Mit zwei Portionen Vollkornbrot, zweimal Salat und einem Apfel auf dem täglichen Speiseplan findet man sich im oberen Drittel der Spermidineinnahme. (APA/cog)