Flüchtlinge erlangen Zertifikat als Lehrer
Integration. Uni Wien sucht Finanzierung, um erfolgreiche Qualifizierungskurse weiterzuführen.
Alle der insgesamt 23 Teilnehmer haben kürzlich ein einjähriges Kursprogramm abgeschlossen, das qualifizierten Flüchtlingen den Einsatz als Lehrer in der Sekundarstufe ermöglichen soll. An drei Tagen in der Woche standen allgemeine bildungswissenschaftliche Grundlagen auf dem Programm, an zwei Tagen Praxis im Klassenzimmer. Zugangsvoraussetzung war neben anerkanntem Bleiberecht zumindest ein Bachelorabschluss. Ebenso ausreichende Deutschkenntnisse, die im Laufe des Kurses weiter ausgebaut wurden. Elf Frauen und zwölf Männer, darunter insgesamt 16 Syrer, haben diese einzigartige Möglichkeit genutzt und nun die Chance, mit ihrer im Heimatland erworbenen Ausbildung im österreichischen Schulsystem Fuß zu fassen. Auch wenn sie dabei in keiner Weise be- vorzugt werden, wie die Organisatoren der Kurse betonen, dürften sie gute Chancen haben, da viele von ihnen in Mint-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften) unterrichten, in denen es Lehrermangel gibt. Zusätzlich zu den fachlichen Qualifikationen können sie mit ihren Kenntnissen der arabischen Sprache und Kultur auch als Mediatoren zwischen Schulen und Flüchtlingsfamilien fungieren.
Dennoch ist die Weiterführung des Projekts fraglich, da die Finanzierung, die bislang mit 70.000 Euro vom Außenministerium getragen wurde, nicht verlängert wurde. Seitens der Uni Wien will man die Aufnahme der Bewerber auf dem Arbeitsmarkt im Herbst abwarten, und hofft dann auf neue Mittel, um im Frühjahr 2019 einen weiteren Kurs starten zu können.