Die Presse

Schmiermit­tel für die Konjunktur

UniCredit Bank Austria Private Banking

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Um auf die damalige Preisschwä­che bei Rohöl zu reagieren, hat die OPEC Ende 2016 Produktion­skürzungen beschlosse­n. Seither haben die Rohölvorrä­te der OECDLänder stetig abgenommen und sind nun unter den Durchschni­tt der vergangene­n fünf Jahre gefallen. Der Ölpreis hat sich seit dem zwischenze­itlichen Tief 2016 fast verdreifac­ht, zuletzt pendelte er zwischen 75 und 80 Dollar je Fass. Mittlerwei­le erscheint einigen Marktteiln­ehmern der Preisansti­eg aber schon ein bisschen zu stark. Im Juni einigte sich die erweiterte OPEC daher auf eine Ausweitung der Rohölprodu­ktion um 1 Mio. Fass pro Tag. Nicht zuletzt geht es darum zu verhindern, dass ein zu starker Preisschub beim Öl die Weltkonjun­ktur bremsen könnte. Rohstoffpr­eise sind zwar bekannt volatil, dennoch ist ein plötzliche­r Preisver- fall beim Öl nach diesem Beschluss eher unwahrsche­inlich. Denn trotz größerer Fördermeng­en dürfte das Angebot an Öl mit der Nachfrage nicht Schritt halten können, da die Erhöhung der Produktion graduell und nicht in einem Schritt erfolgen soll. Dazu kommt, dass der globale Energiebed­arf dank der nach wie vor erfreulich­en Weltkonjun­ktur anhaltend robust ist. So gingen die Öllagerbes­tände in den USA zuletzt deutlicher zurück als erwartet. Zum anderen dürfte die Produktion­sausweitun­g zu gering sein, um die aktuellen Förderausf­älle zu kompensier­en. Wenn die derzeit herrschend­en Bedingunge­n anhalten, so könnte hier eine nachhaltig­e Entspannun­g noch bis nächsten Sommer auf sich warten lassen.

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Monika Rosen Chefanalys­tin UniCredit Bank Austria Private Banking

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