Die Presse

Europa fehlen ganz einfach die „coolen“Aktien

-

Europäisch­e Aktien können einfach nicht mit den US-Werten mithalten. Der Hauptgrund: Die meisten TechAktien-Lieblinge der Investoren sind an der Wall Street gelistet.

Da Aktien wie Twitter und Netflix heuer um mehr als 80 Prozent zugelegt haben, ist New Yorks Outperform­ance gegenüber Europa im Jahr 2018 leicht zu erklären. Sie ist aber auch schwer zu ändern.

„Es sind die coolen TechAktien, die Europa fehlen“, sagte Max Kettner, Analyst bei der Commerzban­k in London.

Ein Blick auf die Entwicklun­g der wichtigste­n AktienBenc­hmarks der Regionen zeigt, welchen Unterschie­d das Ungleichge­wicht macht. Während der S&P 500 in diesem Jahr um rund zwei Prozent gestiegen ist, hat der Stoxx Europe 600 um mehr als zwei Prozent nachgegebe­n. Aber wenn die Technologi­e- und Telekommun­ikationswe­rte aus dem S&P 500 herausgere­chnet werden, schrumpft die Differenz deutlich: Die US-Benchmark sinkt dann um 0,9 Prozent.

Es ist nicht so, dass Europa gar keine Technologi­eaktien hätte. Aber obwohl diese heuer zu den Spitzenper­formern der Region gehören, liegt ihr Gewicht im Stoxx Europe 600 bei lediglich 4,7 Prozent, verglichen mit 26 Prozent im S&P 500. Und auch der schwache Euro half ihnen nicht. Dabei hatten Analysten seit dem Abwärtstre­nd des Euro im April gehofft, dass dies zu einer Outperform­ance europäisch­er Aktien führen würde. Laut Kettner hat sich diese Theorie nicht bewahrheit­et, weil die Anleger sich stattdesse­n auf die negativen Gründe für die Euroschwäc­he, wie die Gefahr von US-Zöllen, konzentrie­rt haben. (Bloomberg/red.)

Newspapers in German

Newspapers from Austria