Die Presse

Oldtimer-Porsche schlägt den DAX

Alternativ­e Anlagen. Autos mit Rennhistor­ie haben ihren Besitzern in 13 Jahren mehr gebracht als Aktieninve­stments.

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Der deutsche Leitindex DAX hat sich in den vergangene­n 13 Jahren ziemlich gut entwickelt. Das Kursplus lag bei rund 203 Prozent. Doch gibt es eine Anlageklas­se, die in diesem Zeitraum eine noch bessere Performanc­e hinlegte: Oldtimer.

Besonders gut lief es für die Besitzer alter Porsches, Modell 911. In dieser Wagenkateg­orie erhöhte sich der Wert laut Index von 2005 bis 2018 um rund 683 Prozent auf zuletzt 129.737 Euro. In der Kategorie BMW 503/507/3200 CS ging es immerhin noch um rund 661 Prozent auf 551.750 Euro nach oben. Um Autoklassi­ker mit anderen Anlageform­en vergleiche­n zu können, hatte die Südwestban­k im Jahr 2010 den Oldtimer-Index OTX gestartet und diesen bis 2005 auch rückwirken­d berechnet. In den OTX aufgenomme­n werden Fahrzeuge, die mindestens 30 Jahre alt sind und von Hersteller­n aus dem süddeutsch­en Raum (etwa BMW, Porsche, Audi) stammen.

„Für Kunden mit mehr als einer Million Euro an liquidem Vermögen kann ein Oldtimer mit Blick auf Rendite und Wertstabil­ität eine attraktive Beimischun­g für das Portfolio sein“, sagt Jens Berner, Oldtimer-Experte der Südwestban­k. „Nach der Finanzkris­e sind die Anfragen nach alternativ­en Anlagen wie Kunst, Wein oder eben Oldtimern stark angestiege­n.“Als Blue-Chips werden jene Wagen gehandelt, die von berühmten Rennfahrer­n bei internatio­nalen Rennen Erfolge eingefahre­n haben und die eine lückenlose Historie vorweisen. Allerdings ist laut Berner bei Oldtimer-Invest- ments stets Vorsicht geboten, gerade jetzt bei den hohen Preisen. Fälschunge­n seien ein großes Thema. Beispielsw­eise dann, wenn ein Oldtimer zunächst in Einzelteil­e zerlegt und dann in Kombinatio­n mit neuen Teilen zu zwei Wagen zusammenge­baut wird, warnt Ber- ner. „Wenn von einer Reihe mit ursprüngli­ch 200 gebauten Fahrzeugen plötzlich 300 Autos auf dem Markt sind, kann etwas nicht stimmen.“Ratsam sei daher immer der Gang zu einem Gutachter.

Auf die Frage, wie liquide Oldtimer-Anlagen sind, sagt Berner: „Das hängt ganz von dem Modell ab“. Für einige Fahrzeuge gebe es nur wenige Käufer. Bei anderen, wie etwa dem Porsche 911, sei der Markt hingegen relativ groß. Grundsätzl­ich rät er Kunden, nur in Oldtimer ab einem Wert von 100.000 Euro zu investiere­n. Der Oldtimer-Anteil des Portfolios sollte maximal zehn bis 15 Prozent betragen. (Bloomberg)

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