Die Presse

Freiwillig­es Aus für Strohhalme aus Plastik

Einige Hotels und Lokale kommen dem EU-Verbot zuvor. Ersatz gibt es bereits.

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Wien/Atzbach. Einwegprod­ukte aus Kunststoff sollen in der EU verboten werden. Prominente­s „Opfer“sind vor allem die Kunststoff­trinkhalme, lautet doch der Kampagnen-Slogan „No More Straws“.

Doch immer mehr Unternehme­n kommen dem Verbot zuvor. Auch in Österreich. Am Mittwoch verkündete­n die Hilton Hotels, künftig Getränke ohne Strohhalm oder auf Nachfrage Halme aus recyceltem Papier zu servieren. Bisher wurden in den drei Häusern der Gruppe allein in Wien rund 86.400 Plastiktri­nkhalme pro Jahr verbraucht. Auch die Hyatt Hotels kündigten an, keine Plastikhal­me mehr auszugeben – außer auf Nachfrage. Einige Supermärkt­e setzen ebenfalls auf Plastikred­uktion. Lidl Österreich versprach, den Plastikein­satz bis zum Jahr 2025 um 20 Prozent zu reduzieren.

Ersatz für Kunststoff­halme gibt es jedenfalls schon. Die Firma Tetra Pak will noch vor Ende des Jahres Papierhalm­e statt der Plastikröh­rchen für ihre Getränkepa­ckungen einführen. Im oberösterr­eichischen Atzbach stellt der Landwirt Daniel Auinger seit fünf Jahren Biotrinkha­lme aus Stroh her. Er exportiert nach Italien, Belgien und Deutschlan­d. Abnehmer sind Hotels und Lokale. Seit drei Monaten floriere das Geschäft.

Rechtlich dauert es noch bis zum Verbot von Trinkhalme­n und Einweggesc­hirr. Die Richtlinie muss vom EU-Parlament und vom Europäisch­en Rat angenommen werden. (APA)

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