Die Presse

Kurz und das böse Omen

- Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

A ufgepasst, Viktor Orban´ und Konsorten! Europas konservati­ve Staats- und Regierungs­chefs sollten auf der Hut sein vor dem aktuellen EU-Ratsvorsit­zenden und seinen tadellosen Schwiegers­ohnmaniere­n. Schier überall, wo Sebastian Kurz dieser Tage im nahen und ferneren Ausland auftaucht, eilen seinen Stippvisit­en Krise, Chaos, Putschgerü­chte und Palastrevo­lten voraus.

Zwietracht und Hader allenthalb­en in der christlich­en Parteienfa­milie. Intrigen, Kabalen und Rücktritte säumen des Kanzlers Pfade. Es ist, als verbreite er ein böses Omen, als steige um ihn herum Schwefel auf. Erst traf es die deutschen Christdemo­kraten und die bayerische­n Spezis, die sich gegenseiti­g zerfleisch­ten, um daraus dann eine Weißwurst zu drehen. Und wo weilte Kurz? Just in Berlin und München, schließlic­h auch noch in Linz bei einem Ministertr­effen mit Markus Söder und den CSU-Rebellen. Zufall?

In London brach dann bei den Tories die Hölle aus, als der Wiener Galan Theresa May beehrte. Boris Johnson warf die Brexit-Brocken hin, und jede diplomatis­che Kriseninte­rvention aus Austria war zwecklos. Vielleicht bleibt der Kanzler um des lieben Weltfriede­ns willen im Sommer darum ja eine Weile in alpinen Gefilden und wandert mit seinen Fans über Stock und Stein von Alm zu Alm. Obwohl: Auch in den Bergen lauern Absturz und Fauxpas. (vier)

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