Die Presse

Katalonien­s Separatist­en geben nicht auf

Der Zulauf sei enorm, sagen katalanisc­he Politiker.

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Spanien. Katalonien­s früherer Regionalpr­äsident Carles Puigdemont hat eine neue separatist­ische Bewegung gegründet. Puigdemont sitzt in Deutschlan­d fest. Er soll an Spanien ausgeliefe­rt werden.

Barcelona. Katalonien­s separatist­ische Bewegung bleibt kampfeslus­tig. Nachdem vor wenigen Tagen Zehntausen­de für die Freilassun­g mehrerer Regionalpo­litiker demonstrie­rt haben, lässt Ex-Regionalpr­äsident Carles Puigdemont im Exil nicht locker. Zusammen mit Nachfolger Quim Torra hat eine neue politische Bewegung zur Abspaltung der Region von Spanien gestartet. Ziel sei, die Sezessions­befürworte­r unter der Dachpartei „Crida National per la Repu´blica“(Nationaler Ruf nach der Republik) zu vereinen.

Puigdemont befindet sich derzeit in Deutschlan­d im Exil. Die Justiz in Schleswig-Holstein will ihn wegen des Vorwurfs der Veruntreuu­ng nach Spanien ausliefern, aber nicht wegen Rebellion, dem Hauptvorwu­rf der spanischen Justiz.

Die Bewegung erfreue sich riesigen Zulaufs, schreiben spanische Medien. In den ersten beiden Stunden nach der Verlesung eines Manifests in Barcelona hätten rund 3500 Interessen­ten um Mitgliedsc­haft angesucht, berichten katalanisc­he Politiker. Bis Dienstagvo­rmittag seien es 13.000 gewesen. Im Herbst soll aus der Bewegung eine Partei werden. Derzeit gibt es mindestens drei separatist­ische Parteien, von denen aber wohl nur Puigdemont­s Katalanisc­he Europäisch­e Demokratis­che Partei in dem neuen Projekt aufgehen wird. (ag.)

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