Airbus-Auftrag für Österreich
FACC. Finanzmarktaufsicht prüft Art der Kommunikation.
FACC. Der börsenotierte oberösterreichische Luftfahrtzulieferer FACC erhält einen neuen Großauftrag von Airbus, der mehr als 100 neue Jobs schaffen wird. Der Auftragswert liegt bei über 230 Mio. Euro.
Wien/Ried/Toulouse. Die Art der Mitteilung eines Großauftrages von Airbus bringt dem oberösterreichischen Luftfahrtzulieferer FACC Unannehmlichkeiten ein. Und zwar wird die Finanzmarktaufsicht (FMA) die Presseaussendung vom Dienstag genauer unter die Lupe nehmen. Wenn es eine Insiderinformation gewesen ist, hätte sie ad hoc veröffentlicht werden müssen und nicht per Presseaussendung mit Sperrfrist. „Wir schauen uns grundsätzlich alle Auffälligkeiten an“, so FMA-Sprecher Klaus Grubelnik zur APA.
Die wesentlichen Kriterien für eine Insiderinformation sind, dass die darin enthaltene Information neu bzw. kursrelevant ist. „Die FACC war nicht der Ansicht, dass die Information ad-hoc-pflichtig ist“, sagte Unternehmenssprecher Andreas Perotti auf APA-Anfrage.
FACC hatte am Dienstag mitgeteilt, dass der Luftfahrtzulieferer einen Großauftrag von Airbus erhält, der mehr als 100 neue Jobs schaffen wird. FACC werde nun auch den Eingangsbereich für die A320-Flotte fertigen. Der Auftragswert liege bei über 230 Mio. Euro. Gleichzeitig werde in eine neue Fertigungsstraße investiert.
Die Presseaussendung, die um 10.07 Uhr rausging, war eigentlich bis 14 Uhr gesperrt. Um 10.14 Uhr hat sie allerdings der Börsenexpress veröffentlicht, nach telefonischer Freigabe durch FACC folgten dann auch Reuters und Bloomberg. Die Aktie reagierte stark und notierte am Nachmittag um knapp zehn Prozent höher. (APA/red.)