Die Presse

Wallner gegen Strache

Kritik. Der FPÖ-Chef wisse selbst nicht, wie er das Kopftuchve­rbot regeln soll, sagt der Vorarlberg­er Landeschef.

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Vorarlberg­s Landeshaup­tmann Markus Wallner (ÖVP) übte erneut Kritik an der freiheitli­chen Regierungs­mannschaft: Erst kürzlich warf er Sozialmini­sterin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) öffentlich vor, „nicht besonders kompetent“zu agieren. Nun rügt er Vizekanzle­r Heinz-Christian Strache (FPÖ) und dessen Bestreben eines Kopftuchve­rbots im Kindergart­en.

Das Kopftuchve­rbot sei, sagt Wallner im Magazin „News“wörtlich, ein „beliebtes Sommerthem­a des Vizekanzle­rs“. Einen praktikabl­en Vorschlag vom FPÖ-Parteichef habe er dazu noch nicht vernommen: „Eine verfassung­skonforme Bestimmung, wie das gehen soll, hat der Bund bisher nicht auf den Tisch gelegt.“Es habe einen Grund, weshalb die Regierung das Kopftuchve­rbot mit weiteren Zuschüssen für den Kindergart­enausbau junktimier­t und an die Länder delegiert: Strache wisse selbst nicht, „wie er das regeln soll“.

ÖVP-Generalsek­retär Karl Nehammer verteidigt­e Strache gegen seinen Parteikoll­egen Wallner. Die Regierung arbeite noch an einer Lösung. Von den Ländern erwarte man Zustimmung zum Verbot.

Die Bundes-ÖVP hielt sich in einer anderen Auseinande­rsetzung – in jener zwischen FPÖ-Generalsek­retär Harald Vilimsky und EU-Kommission­spräsident Jean-Claude Juncker – gestern weiter zurück. Auch nach der Kritik von Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen hieß es: „Kein Kommentar.“(APA)

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