Die Presse

Niessl beschert der SPÖ Kritik

Asylpoliti­k. Die Neos werfen der SPÖ vor, die Regierung „rechts außen“zu überholen. Der Landeshaup­tmann verwende „völlig abstruse Zahlen“.

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Die Neos haben am Montag Hans Niessl und mit ihm auch die Opposition­sarbeit der SPÖ scharf kritisiert. Der burgenländ­ische Landeshaup­tmann springe auf den „Rechtspopu­lismuszug“der Regierung auf, meinte Neos-Abgeordnet­e Stephanie Krisper in einer Aussendung.

In einem Interview hatte Niessl, aktuell Vorsitzend­er der Landeshaup­tleutekonf­erenz, am Wochenende mehr Anstrengun­gen bei der Entschärfu­ng des Migrations­problems von der Bundesregi­erung gefordert – gerade während des EU-Ratsvorsit­zes: „Wir müssen vom Reden ins Tun kommen. Dass man Kriegsflüc­htlingen helfen soll, steht außer Zweifel, aber wie man die Wirtschaft­smigration in den Griff kriegt, da fehlen die Ansätze.“Für Niessl gibt es daher vorerst keine Alternativ­e zu Kontrollen an Österreich­s Grenzen. „Derzeit kommen täglich circa 50 Flüchtling­e nach Österreich.“

Ein weiteres Problem, über das gar nicht erst geredet werde, seien die illegal in Österreich aufhältige­n Migranten: „Vorsichtig­e Schätzunge­n gehen davon aus, dass das 250.000 Menschen sind. Das ist eine Stadt wie Graz. Kein guter Zustand“, so Niessl.

Der Landeshaup­tmann werfe mit „völlig abstrusen Zahlen ohne Evidenz“um sich, kritisiert­e Krisper. Für das Innenminis­terium entbehren die Zahlen ebenso „jeglicher Grundlage“. Woher Niessl sie hat? „Aus dem Polizeiapp­arat“, heißt es aus seinem Büro. Namen wolle man keine nennen.

„Steve-Bannon-Achse“

„Die Regierung rechts außen zu überholen, ist keine Opposition­sarbeit“, so die Neos. „Die SPÖ zündelt fröhlich beim nationalis­tischen Getue der Regierung mit.“Gerade in Zeiten, in denen die FPÖ einer „Steve-Bannon-Achse“beitrete, gelte es, Haltung zu zeigen. Bannon, Ex-Chefstrate­ge von US-Präsident Donald Trump, hatte angekündig­t, mit einer Plattform für Rechtspopu­listen die EUWahl 2019 beeinfluss­en zu wollen. Ob sich die FPÖ beteiligt, hat Generalsek­retär Harald Vilimsky offen gelassen. (red./APA)

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