Morettis überschäumende Premierenfeier
Festspiele. Der Jedermann hat die obligate Aufgabe des Bieranstichs schon eleganter erledigt.
Auch wenn man die heurige Premiere des „Jedermann“bei den Salzburger Festspielen wegen des Regens vom Domplatz ins Große Festspielhaus verlegte – viele der Gäste kamen trotzdem nicht trocken nach Hause. Schuld war Jedermann Tobias Moretti, der es nach der Premiere am Sonntagabend erst nach einigen Schlägen schaffte, das Bierfass anzuschlagen. Und auch das nicht ganz reibungslos.
Eine kräftige Bierdusche schoss aus dem 25-Liter-Fass und erwischte neben der Buhlschaft – die ihm assistierte – auch viele der Gäste im Saal. „Es braucht wohl wieder ein bisschen Übung“, meinte Moretti, der die obligate Aufgabe im vergangenen Jahr noch mit einem Drittel der Schläge absolviert hatte.
Seine Buhlschaft, Stefanie Reinsperger, nahm es gelassen. „Ich hatte eine tolle Premiere“, erklärte sie – bei der sie wie immer auf ihr „Glücksri- tual“vertraut habe. „Die Maskenbildnerin muss immer am linken Fuß beginnen, meine Nägel zu lackieren.“Sie sei zufrieden, jetzt müssten die Kritiker beurteilen, „ob es gut war“.
Als Fans – nicht zuletzt von Tobias Moretti – zu erkennen gaben sich bei der Premierenfeier im Salzburger Stieglkeller unter anderem Wirtschaftsministerin Margarete Schram- böck (ÖVP) und ihre bayrische Kollegin, die Staatsministerin Dorothee Bär, die zum ersten Mal im Publikum saß. Für Schramböck war es immerhin die erste Indoor-Aufführung des „Jedermann“, bislang habe sie immer Glück mit dem Wetter gehabt.
Als Hausherren am Fuß der Festung Hohensalzburg begrüßten Stieglkeller-Wirt Stefan Schweinester, Stiegl-Chefbraumeister Christian Pöpperl unter anderem die Schauspielchefin der Festspiele, Bettina Hering, Protokollchefin Suzanne Harf, Jedermann-Regisseur Michael Sturminger, Tod Peter Lohmeyer, der wie immer mit dem Fahrrad gekommen war, und seine Stückkollegen Hanno Koffler (Teufel), Mavie Hörbiger (Gute Werke), Gott Johannes Silberschneider, Mammon Christoph Franken, den armen Nachbarn, Roland Renner, sowie das Schuldknechtpaar Fritz Egger und Martina Stilp. (APA)