Angeklagter attackierte Zeugin im Gericht
18-Jähriger verletzte Zeugin, Verhandlung wurde vertagt.
Ein 18-Jähriger, angeklagt wegen schwerer Körperverletzung seiner Freundin, attackierte gestern während der Gerichtsverhandlung sein Opfer: Er trat es gegen Kopf und Hals, ehe er gebändigt werden konnte. Er verletzte auch weitere Personen. Die Mutter des Angeklagten erlitt einen Zusammenbruch.
Schockierende Szenen spielten sich am Montag im Landesgericht Klagenfurt ab: Ein 18-jähriger, einschlägig vorbestrafter Angeklagter, der sich wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung verantworten musste, attackierte während der Verhandlung seine frühere Lebensgefährtin.
Die Frau war als Opfer geladen worden. Sie sollte als Zeugin aussagen. Laut Anklage hatte der Mann die ebenfalls 18-Jährige im März dieses Jahres schwer verletzt. Die Frau trug einen Milzriss davon.
Insgesamt fünf Verletzte
Wie der Sprecher des Landesgerichts Klagenfurt, Christian Liebhauser-Karl, der „Presse“erklärte, habe sich die 18-Jährige früher der Aussage entschlagen. Diesmal hätte alles anders sein sollen. Diesmal nämlich erklärte die – laut Anklage – zum Gewaltopfer gewordene Frau, dass sie sehr wohl aussagen wolle. Aber nur in Abwesenheit des mutmaßlichen Gewalttäters.
Dies hörte der im Saal sitzende Angeklagte. Als der Richter den beiden anwesenden Justizwachebeamten auftrug, sie mögen den 18-Jährigen abführen, geschah es. Der Mann stürzte auf die Zeugin und trat ihr gegen Hals und Hinterkopf. Auch die beiden Wachebeamten wurden verletzt. Sieben Justizwachebeamte bändigten schließlich den Tobenden, der seinerseits mit der Rettung abtransportiert wurde. Vor dem Saal erlitt auch noch die Mutter des Mannes einen Zusammenbruch.
Der Richter sah sich gezwungen, die Verhandlung zu vertagen. Nächster Termin: 14. August. Dass der Angeklagte ohne Handfesseln im Saal saß, verdankt er der Strafprozessordnung: Angeklagte müssen „ungefesselt“sein. (m. s.)