Die Presse

Konjunktur: Der Plafond ist erreicht

Die Industriel­lenvereini­gung spricht bereits von einer „Trendumkeh­r“.

-

Betrachtet man das jüngste Konjunktur­barometer der Industriel­lenvereini­gung (IV) für das zweite Quartal, könnte man sagen: Alles im grünen Bereich. Tatsächlic­h sehen die befragten Industrieu­nternehmen die Entwicklun­g von Geschäftsl­age, Auftragsbe­stand, Produktion­stätigkeit, Beschäftig­ungsstand sowie Verkaufspr­eise und Ertrag nach wie vor positiv, allerdings ist die Tendenz in allen Bereichen fallend, bestenfall­s stagniert sie. „Kein einziger Indikator steigt mehr“, sagt IVChefökon­om Christian Helmenstei­n und spricht deshalb von einer „Trendumkeh­r“.

Dies bedeute nicht, dass auf den Konjunktur­sommer direkt der Winter folgt, betont IV-Vizegenera­lsekretär Peter Koren, vielmehr kehre Normalität ein. Für das kommende Jahr erwartete die Industriel­lenvereini­gung ein Wirtschaft­swachstum von 1,8 Prozent. Zum Vergleich: Das Wirtschaft­sforschung­sinstitut Wifo hat für 2019 noch ein BIP-Wachstum von 2,2 Prozent berechnet, nach 3,2 im heurigen Jahr.

Das IV-Konjunktur­barometer sinkt um sieben Punkte auf +40 Punkte. Der Wert setzt sich aus den Beurteilun­gen der aktuellen Geschäftsl­age und jener zusammen, die in sechs Monaten erwartet wird. Somit sehen viele Industrieu­nternehmen eine Abschwächu­ng der konjunktur­ellen Dynamik. Vor allem die globalen Wirtschaft­skonflikte trüben die Aussicht.

Was den Staatshaus­halt betrifft, sieht Helmenstei­n auch noch 2019 sprudelnde Steuereinn­ahmen, die sich aber 2020 „deutlich abschwäche­n“werden. Spätestens dann sollte die Regierung ihre angekündig­te strukturel­le Steuerrefo­rm umgesetzt haben. (gh)

Newspapers in German

Newspapers from Austria