IS-Anschlag in Syrien mit mehr als 100 Toten
Mehrere Jihadisten verübten Selbstmordattentate.
Bei einem der blutigsten Angriffe des sogenannten Islamischen Staates (IS) in Syrien sind mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Dabei haben sich mindestens vier Attentäter in der von der Regierung kontrollierten Stadt Sweide in die Luft gesprengt. Das gab ein Behördensprecher von Sweide gegenüber staatlichen syrischen Medien bekannt. Offizielle Stellen gaben auch an, dass die Armee nach den koordinierten Anschlägen zurückgeschlagen habe. Der Gouverneur Sweidas, Amir alIshi, sagte dem regierungstreuen Sender Al-Ikhbaria, die Stadt sei „sicher und ruhig“.
Unter den Todesopfern sind nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mindestens 26 Zivilisten. Die Beobachtungsstelle befindet sich in London und beruft sich auf ein Informationsnetzwerk in dem Bürgerkriegsland. Sie sagt, dass sich die Zahl der Toten auf mindestens 150 belaufe.
IS-Ableger im Yarmouk-Tal
Die syrische Armee und ihre Verbündeten hatten in den vergangenen Wochen die jahrelang von Regierungsgegnern beherrschten Gebiete im Süden Syriens größtenteils wieder eingenommen. Sie bekämpfen dort noch einen IS-Ableger, der das Yarmouk-Tal an der Grenze zu den von Israel besetzten Golanhöhen kontrolliert.
Der IS hat sein früheres Herrschaftsgebiet in Syrien fast vollständig verloren. Er ist aber noch in einigen Regionen aktiv, vor allem im Osten. In den vergangenen Monaten hat er immer wieder versucht, mit Überraschungsangriffen Orte einzunehmen – auch die neuesten Attacken kamen überraschend. Beobachter warnen, die Extremisten seien noch lange nicht besiegt. (ag.)