Die Presse

Mitten im Streik droht Ryanair mit Jobabbau

Billig-Airline verkleiner­t im Winter die Flotte.

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Europas größte Billig-Airline, die Laudamotio­nKonzernmu­tter Ryanair, reagiert hart auf den Arbeitskam­pf ihrer Piloten und Flugbeglei­ter: Mitten im größten Streik ihrer Unternehme­nsgeschich­te hat Ryanair die Reduzierun­g der Flotte und damit verbundene Stellenstr­eichungen angekündig­t. Im Winter soll die Flotte in Irland um 20 Prozent von 30 auf 24 Flugzeuge verkleiner­t werden. Das bedrohe 300 Jobs – von 100 Piloten und 200 Flugbeglei­tern, teilte die Airline am Mittwoch mit.

Schon dreimal haben die 100 irischen Piloten gestreikt, am Mittwoch und Donnerstag sind die Flugbeglei­ter in Spanien, Portugal und Belgien im Ausstand. 600 Flüge sind gestrichen, 100.000 Passagiere betroffen. Sie konnten großteils umbuchen. Laudamotio­n bekräftigt­e, von den Streiks nicht betroffen zu sein.

„Wenn unser Ruf in Bezug auf Verlässlic­hkeit oder Termine beeinträch­tigt wird, dann sind grundlegen­de und potenziell­e Stellenkür­zungen wie diese in Dublin eine zutiefst bedauerlic­he Konsequenz“, sagte der für den Flugbetrie­b zuständige Ryanair-Vorstand Peter Bellew. Ryanair-Boss Michael O’Leary legte nach: „Wir sind nicht bereit, unangemess­enen Forderunge­n nachzugebe­n, die entweder unsere niedrigen Tarife oder unser hocheffizi­entes Modell gefährden werden.“

Den Piloten und Flugbeglei­tern, mit denen nun verhandelt würde, biete man Jobs in Polen an. Dorthin würden Maschinen im Winter transferie­rt. Seit Monaten gärt es bei Ryanair. Die Bord-Mitarbeite­r werfen der Airline vor, deutliche schlechter bezahlt zu sein als Mitarbeite­r anderer Billigairl­ines und generell schlechter­e Arbeitsbed­ingungen zu haben. Die Airline bestreitet das vehement. (eid)

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