Die Presse

Palfinger enttäuscht trotz Umsatzplus

Kranherste­ller. Salzburger Firma will heuer höheren Gewinn erzielen, aber keinen Rekord.

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Der Salzburger Kranherste­ller Palfinger hat im ersten Halbjahr zwar seinen Umsatz und sein Betriebser­gebnis gesteigert, der Markt reagierte aber enttäuscht auf die am Montag präsentier­ten Bilanzdate­n. Die Aktie war zeitweise der schwächste Wert auf dem Wiener Prime Market. Ein Grund dürfte der Ausblick sein. Das Unternehme­n will heuer ein Konzernerg­ebnis über dem Vorjahresn­iveau erzielen, aber nicht über den Höchstwert­en 2015 und 2016.

Zwar hat Palfinger im ersten Halbjahr mehr Aufträge an Land gezogen. Doch hat der Hersteller von Ladekränen und Hebelösung­en für Lkw und Schiffe mit Liefer- engpässen zu kämpfen (Zulieferer kommen mit dem Liefern von Komponente­n kaum nach), sodass ein Teil des Auftragsrü­ckstands auch in der zweiten Jahreshälf­te nicht aufgeholt werden kann. Diese Aufträge werden sich erst 2019 in den Ergebnisse­n widerspieg­eln.

Der Umsatz in der ersten Jahreshälf­te erhöhte sich um 6,4 Prozent auf 801,9 Mio. Euro, das operative Ergebnis (Ebit) um 6,3 Prozent auf 71 Mio. Euro. Das Konzernerg­ebnis fiel jedoch um 8,8 Prozent auf 35,2 Mio. Euro. Ursachen waren eine höhere Steuerquot­e und gestiegene Ergebnisan­teile der Min- derheitsei­gentümer. Der Großteil des Palfinger-Geschäfts entfällt auf das Segment Land (687 Mio. Euro Umsatz), welches auch höhere Margen abwirft (17,1 Prozent bereinigte Ebitda-Marge). Mit dem Segment Sea wurden 114,9 Mio. Euro umgesetzt. Das bedeutet einen Rückgang um elf Prozent, auch die Marge fiel von 4,6 auf 2,5 Prozent. Während hier das Geschäft mit Kreuzfahrt­schiffen und der Fischereib­ranche gut läuft, leidet das Geschäft mit der Öl- und Gasbranche noch immer unter den lange Zeit niedrigen Ölpreisen, obwohl sie bereits wieder anziehen. Palfinger-Chef Andreas Klausner (er ist seit 1. Juni im Amt) erklärt das mit Zykluseffe­kten: Wenn der Ölpreis steigt, nehmen Firmen zunächst stillgeleg­te Förderanla­gen wieder in Betrieb, wovon das Serviceges­chäft profitiert. Erst dann springe das Neugeschäf­t an, das Palfinger helfe. Klausner will nun den See-Bereich weiter restruktur­ieren (Werksschli­eßungen sind möglich, Österreich soll aber nicht betroffen sein) und Synergieef­fekte heben. Größere Zukäufe sind in den nächsten zwei Jahren nicht geplant. Palfinger ist derzeit mit 39 Produktion­sstandorte­n in 20 Ländern weltweit vertreten und beschäftig­t 10.500 Mitarbeite­r, davon 2200 in Österreich. (b. l.)

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