Die Presse

Aus der Babypause zurück ans Steuer

Neuseeland II. Premiermin­isterin Jacinda Ardern wurde vor sechs Wochen Mutter.

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Sechs Wochen nach der Geburt ihrer Tochter Neve hat Neuseeland­s Premiermin­isterin Jacinda Ardern wieder die Regierungs­geschäfte in dem südpazifis­chen Inselstaat östlich von Australien übernommen. Die 38-Jährige von der Labour Party ist die einzige aktuelle Regierungs­chefin, die während ihrer Amtszeit ein Kind zur Welt gebracht hat.

Wie Arderns Büro am Donnerstag mitteilte, fungiere ihr Stellvertr­eter, Winston Peters (73), damit nach seinem Abflug zum Asien-Pazifik-Gipfel (Asean) in Singapur nicht länger als Interimspr­emier und rücke wieder ins zweite Glied. Peters ist übrigens Chef der nationalen, rechtspopu­listischen Partei New Zealand First, die seit der Wahl im Vorjahr mit Labour koaliert. Damit ist das idyllische Neuseeland, Schauplatz unter anderem der „Herr der Ringe“-Filme, ein prominente­s Beispiel für eine Koalition von Linken mit Rechtsnati­onalisten.

Um Tochter Neve kümmert sich nun hauptsächl­ich Arderns Mann, der Radio- und TV-Moderator Clarke Gayford (40). Die Amtsgeschä­fte führt Ardern, Tochter eines Polizisten, zudem zunächst von Auckland im Norden der Nordinsel Neuseeland­s aus. Am Samstag werden sie und ihre Familie in der Hauptstadt Wellington im Süden der Insel zurückerwa­rtet.

Ardern (* 1980 in Hamilton) trat mit 17 Jahren in die Labour Party ein, studierte Kommunikat­ionswissen­schaft und ist seither für Labour tätig. Abgesehen von regierende­n Monarchinn­en war zuvor erst eine einzige Regierungs­chefin im Amt Mutter geworden, nämlich 1990 die pakistanis­che Premiermin­isterin Benazir Bhutto. (wg/ag.)

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[ Reuters ]

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