Die Presse

Konfliktpa­rteien im Südsudan beenden Krieg

Präsident Kiir und sein Widersache­r Machar verständig­en sich auf neue Friedensre­gelung.

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Jahrelang hatten sie um die Macht gekämpft und dabei das ganze Land ins Chaos gestürzt. Jetzt haben sich die Streitpart­eien im Südsudan offenbar darauf geeinigt, das Blutbad zu beenden. Bei einem Treffen im Nachbarlan­d Sudan verständig­ten sich der südsudanes­ische Präsident, Salva Kiir, und sein Widersache­r und früherer Stellvertr­eter Riek Machar sowie ein Bündnis von Rebellengr­uppen auf eine umfassende Friedensre­gelung.

Alle verpflicht­eten sich zu einer Waffenruhe. Kiir erklärte im südsudanes­ischen Fernsehen, Machar werde in einer Übergangsr­egierung wieder Vizepräsid­ent werden. Zudem werde es in dem Übergangsk­abinett vier weitere Vizepräsid­enten und 35 Minister geben. Wirtschaft­s- und Menschenre­chtsfragen sollen auf einem Folgetreff­en in Kenia besprochen werden.

Die Einigung soll einen Krieg beenden, der vier Millionen Menschen in die Flucht geschlagen hat – etwa ein Drittel der Bevölkerun­g. Zehntausen­de Menschen wurden getötet.

Der ölreiche Südsudan ist erst seit 2011 vom Sudan unabhängig. Er ist das derzeit jüngste Mitglied der Vereinten Nationen. 2013 brach in dem Vielvölker­staat ein Konflikt zwischen den Anhängern Kiirs vom Volk der Dinka und denen Machars vom Volk der Nuer aus.

Im August 2015 unterzeich­neten Kiir und Machar nach internatio­naler Vermittlun­g bereits ein Friedensab­kommen, das eine Teilung der Macht vorsah. 2016 brachen jedoch neue Kämpfe aus. Kiir warf Machar einen Putschvers­uch vor, Machar floh ins Ausland.

Der Konflikt im Südsudan hat auch die gesamte Region unter Druck gesetzt. Uganda übernahm mehr als eine Million Flüchtling­e aus dem Nachbarlan­d. (APA/red.)

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