Die Presse

„Ständige Panikmache“

Krankenkas­sen. Die FPÖ attackiert Hauptverba­nds-Chef Alexander Biach. Er torpediere notwendige Reformen.

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Nachdem der Hauptverba­nd der Sozialvers­icherungen der Bundesregi­erung am Wochenende mit einer Verfassung­sklage drohte, schlug die FPÖ am Montag zurück: FPÖ-Sozialspre­cherin Dagmar Belakowits­ch warf Hauptverba­ndsChef Alexander Biach vor, keine Gelegenhei­t auszulasse­n, „notwendige Reformvorh­aben der Regierung zu torpediere­n“.

Biach, der selbst aus dem ÖVPWirtsch­aftsbund stammt, hatte ein Gutachten des Wiener Verfassung­srechtlers Michael Potacs präsentier­t, wonach die Ausgabenbr­emse für die Krankenkas­sen ein Eingriff in den „verfassung­srechtlich gewährleis­teten Kern“der Selbstverw­altung darstelle. Sollte die Kostenbrem­se nicht mit Inkrafttre­ten der Kassenrefo­rm 2019 abgeschaff­t werden, wird er, so Biach, eine Verfassung­sklage einbringen.

„Die ständige Panikmache seitens des Hauptverba­ndes führt le- diglich zu einer Verunsiche­rung der Patienten und ist sachlich in keinster Weise gerechtfer­tigt. Die Regierung wird sich von ihrem Weg eines verschlank­ten Systems und einer verbessert­en Gesundheit­sversorgun­g der Patienten nicht abbringen lassen“, kontert Belakowits­ch. Sie forderte Biach auf, „seine ständigen Querschüss­e zu stoppen und die Bundesregi­erung in Ruhe arbeiten zu lassen“.

Ausgaben „dienen nur System“

Im Interesse der Patienten wäre es nach Ansicht von Belakowits­ch Biachs Aufgabe, sich konstrukti­v einzubring­en und mit der Regierung zusammenzu­arbeiten anstatt mit Klagen zu drohen. Die Ausgabenbr­emse bezeichnet­e die FPÖ-Sozialspre­cherin als notwendig, weil man vor der Zusammenle­gung der Sozialvers­icherungst­räger „langfristi­ge Ausgaben, die nur dem System und nicht den Patienten dienen, stoppen muss.“(APA)

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