Die Presse

Jamie Dimon sieht US-Rendite bei fünf Prozent

Märkte. Der Chef der Großbank JP Morgan, Jamie Dimon, gibt dem Bullenmark­t noch „zwei oder drei Jahre“.

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Dass Jamie Dimon, der Chef der Großbank JP Morgan, die US-Renditen mittelfris­tig bei vier Prozent sieht, hat schon viele überrascht. Jetzt legt Dimon sogar noch einen drauf und signalisie­rte, dass fünf Prozent durchaus möglich seien.

Der Chief Executive Officer von JPMorgan Chase & Co. sagte am Sonntag, Marktteiln­ehmer sollten darauf vorbereite­t sein, mit einer Rendite der zehnjährig­en Benchmark-Anleihe von fünf Prozent oder mehr umzugehen.

„Ich denke, dass die Rendite schon heute vier Prozent betragen sollte“, sagte Dimon am Samstag bei der 25. jährlichen Sommerfeie­r des Aspen Institute. „Sie sollten besser darauf vorbereite­t sein, mit Renditen von fünf Prozent oder höher umzugehen – das ist eine höhere Wahrschein­lichkeit, als die meisten Leute denken.“

Noch scheinen wir von solchen Zahlen aber weit entfernt: Das Drei-Prozent-Niveau bietet in diesem Jahr immer noch einen zähen Widerstand für die zehnjährig­e Treasury-Rendite. Die stieg letzte Woche kurz über diese Marke, bevor sie das vierte Mal in diesem Jahr wieder zurückfiel.

Und das trotz einer Arbeitslos­enquote von weniger als vier Pro- zent in den USA, eines Wirtschaft­swachstums von über vier Prozent und eines seltenen Anstiegs der staatliche­n Geldaufnah­me in der Spätphase des Zyklus.

Den sieht Dimon auch noch nicht am Ende. Der aktuelle Bullenmark­t könnte „tatsächlic­h noch zwei oder drei Jahre dauern“, weil die Wirtschaft immer noch recht gut läuft und die Märkte in der Regel kurz vor der Wirtschaft drehen, so Dimon.

Als größte Gefahr für die Wirtschaft nannte er Cyberattac­ken. Banken seien aber „gut geschützt“und JP Morgan sogar „sehr, sehr gut geschützt“, so Dimon. Kryptowähr­ungen bezeichnet­e er erneut als „Betrug“und sagte, dass er kein Interesse an Bitcoin habe. Seine Bank bastelt aktuell aber sehr wohl bereits an einer Strategie für einen möglichen Markteinst­ieg. Auch die Konkurrenz von Goldman Sachs bereitet sich schon vor.

Dimon hatte schon im Mai in einem Interview mit Bloomberg die Investoren gedrängt, sich auf höhere Renditen einzustell­en, angesichts der Möglichkei­t, dass Wachstum und Inflation stark genug sein könnten, um die Federal Reserve zu bewegen, die Zinsen stärker als erwartet anzuheben, und angesichts der Zunahme der Schuldenau­fnahme durch das USFinanzmi­nisterium. (Bloomberg)

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