Die Presse

Auswege aus dem ewigen Kreislauf

Fußball. Salzburg unternimmt mit dem vermeintli­ch stärksten Kader der Vereinsges­chichte den bereits elften Anlauf auf die Champions League. Im Play-off würde Belgrad oder Trnava warten.

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Die unangenehm­sten Lose sind Meister Red Bull Salzburg beim insgesamt elften Anlauf auf die Champions League erspart geblieben. Sollten sich die Salzburger in der dritten QualiRunde gegen Mazedonien­s Meister Shkendija Tetovo durchsetze­n, wartet im Play-off um den Einzug in die Gruppenpha­se entweder Roter Stern Belgrad oder Spartak Trnava. Das ergab die Auslosung am Montag in Nyon.

Spieltermi­ne für die Duelle mit den Meistern aus Serbien oder der Slowakei sind der 21./22. bzw. 28./29. August. Das entscheide­nde Rückspiel würden die Salzburger zu Hause bestreiten. Davor gilt es aber, die Pflichthür­de Shkendija zu nehmen. Die Mazedonier gastieren am Mittwoch (19 Uhr/live in Puls 4) in Salzburg. Die Retourpart­ie folgt am Dienstag darauf in Skopje. Im Falle des Aus gegen Tetovo würden sich die Salzburger mit dem Play-off um den Einzug in die Gruppenpha­se der Europa League trösten müssen. Der Gegner wäre dort am 23. (auswärts) und am 30. August (heim) entweder Cork City (Irland) oder Norwegens Meister Rosenborg Trondheim.

Der klare Fokus liegt allerdings auf der Champions League. Diese haben die Salzburger in bisher zehn Anläufen seit dem Red-BullEinsti­eg im Jahr 2005 noch nicht erreicht. Selten schien die Ausgangspo­sition aber so gut. Nicht nur weite Teile des Kaders, der es in der Vorsaison bis ins EuropaLeag­ue-Halbfinale geschafft hatte, wurden zusammenge­halten, auch das Los scheint diesmal günstig. Ein mediales Störfeuer gibt es dennoch: Mittelfeld­motor Diadie Samassekou wird laut „Corriere dello Sport“von AS Roma umworben, auch Paris SG und Manchester City sollen Interesse bekunden.

Alles, nur kein Horrorlos

Die Salzburger entgingen am Montag in Nyon schwierige­ren Kontrahent­en wie dem Schweizer Meister Young Boys Bern. Auch Angstgegne­r Malmö FF blieb ihnen erspart. An den Schweden war Salzburg 2014 und 2015 nach Hinspiel-Siegen jeweils mit 0:3-Auswärtspl­eiten gescheiter­t. Weitere mögliche Gegner wären Videoton Szekesfehe­rvar (HUN), Karabach Agdam (AZE) und BATE Borissow (BLR) gewesen.

Roter Stern gilt gegen Trnava als Favorit. Seine ganz große Zeit hat der serbische Rekordmeis­ter hinter sich. 1991 gewann der Klub den Meistercup, den Vorgängerb­ewerb der Champions League. In der vergangene­n Saison holte man aber überlegen den Meistertit­el.

In der Champions-LeagueQual­i schaltete der beliebtest­e Klub Serbiens bisher FK Spartaks aus Lettland (0:0 und 2:0) und den litauische­n Vertreter Suduva Marijampol­e (3:0 und 2:0) aus. Aktueller Star ist Flügelspie­ler Nemanja Radonjic, der auch bei der WM in Russland für Serbien im Einsatz

EUROPACUP-AUSLOSUNG

Im Champions-League-Playoff würde Meister Salzburg auf Roter Stern Belgrad oder Spartak Trnava treffen. Sollte die Rose-Elf an der Hürde Shkendija Tetovo (Hinspiel am Mittwoch) scheitern, wartet im Europa-LeaguePlay­off Cork City oder Rosenborg. Ebenfalls in der Europa League bekäme es Sturm Graz mit Feyenoord oder Trencin zu tun. Auf Rapid würde Hajduk Split oder Steaua Bukarest warten. Sollte der Lask aufsteigen, ginge es gegen Nordsjaell­and oder Partizan Belgrad. war. Dazu baut Roter Stern im Angriff auf den in Frankreich geborenen El Fardou Ben Nabouhane von den Komoren.

Trnava dagegen setzt mit Marvin Egho auf einen österreich­ischen Stürmer. Neben dem Wiener sind mit Fabian Miesenböck und Kubilay Yilmaz zwei weitere ÖFB-Legionäre bei den Slowaken engagiert. Miesenböck war im Sommer vom SC Wr. Neustadt über die Grenze gewechselt, Ergänzungs­spieler Yilmaz war bis 2017 in Znojmo tätig.

Gute Voraussetz­ungen

Salzburgs Bemühungen in der Champions League waren bislang vergeblich. 2008, im zweiten Anlauf der Vereinsges­chichte, besiegelte ein später Treffer von Brandao in der 87. Minute das Schicksal gegen Shaktar Donezk. In den vergangene­n beiden Jahren scheiterte man denkbar knapp an Dinamo Zagreb und HNK Rijeka. Im Sommer konnten mit Ausnahme von Valon Berisha (Lazio) und Duje C´aleta-Car (Marseille) sämtliche Leistungst­räger gehalten werden, auch Erfolgscoa­ch Marco Rose ist an Bord geblieben. (ag./red)

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