Die Presse

Der Kampf mit den Erwartunge­n

Seit seinem French-Open-Finaleinzu­g sucht Dominic Thiem Form und Lockerheit. Dominic Thiem und Turniere auf heimischem Boden, das ist (noch) keine Liebesbezi­ehung.

- E-Mails an: christoph.gastinger@diepresse.com

Dominic Thiem hat turbulente Wochen hinter sich, sie haben Szenekenne­r rätselnd zurückgela­ssen. Seit seinem Finaleinzu­g bei den French Open in Paris vor zwei Monaten konnte der 24-Jährige nur noch drei Matches für sich entscheide­n, die Auftritte in Halle, Wimbledon, Hamburg und Kitzbühel, sie verliefen allesamt ernüchtern­d. Speziell das frühe Scheitern in Tirol schmerzte, ihn gewiss noch mehr als Fans und Veranstalt­er.

Dass Thiem in der Heimat nicht zu überzeugen weiß, hat mittlerwei­le System. Nur jeweils ein einziges Mal spielte der Niederöste­rreicher bei den Turnieren in Kitzbühel und Wien seine Qualitäten aus. 2013 erreichte er in der Stadthalle als noch völlig unbekümmer­t auftretend­er 19-Jähriger das Viertelfi- nale und verlor nur knapp gegen den sich nach Kräften wehrenden Franzosen Jo-Wilfried Tsonga, neun Monate später begeistert­e er mit dem Finaleinzu­g in Kitzbühel. Seitdem hagelte es Niederlage­n und Enttäuschu­ngen.

Dominic Thiem und Turniere in Österreich, das ist (noch) keine Liebesbezi­ehung. In Buenos Aires oder Lyon zu gewinnen, abseits von all den speziellen Erwartunge­n und dem Trubel um seine Person – dieser war in Kitzbühel so groß wie nie –, fällt dem Weltrangli­stenachten ganz offensicht­lich bedeutend leichter. Mit dem Event in Toronto fällt diese Woche der Startschus­s zum letzten Saisondrit­tel, in dem der Schützling von Günter Bresnik in der Vergangenh­eit traditione­ll seine Probleme hatte. Im Vorjahr gelangen Thiem bei seinen letzten neun Turnieren nur acht Siege – vielleicht blüht er diesmal abseits der Heimat auf.

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VON CHRISTOPH GASTINGER

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