Die Presse

Neureuther teilt gegen große Verbände aus

Ski-Ass übt Kritik und nennt Verbesseru­ngsvorschl­äge.

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Skirennläu­fer Felix Neureuther hat seine Kritik an den internatio­nalen Verbänden erneuert. Diese seien durch ihre Profitgier schuld daran, dass sich Fans und Interessie­rte teilweise vom Sport distanzier­ten, sagte der 34-Jährige der „Süddeutsch­en Zeitung“(Freitag). Vor allem die Vergaben der Winterspie­le 2014 (Sotschi), 2018 (Pyeongchan­g) und 2022 (Peking) durch das IOC ärgern das Slalom-Ass.

„Wie soll dieses einzigarti­ge Produkt Olympia da noch glänzen?“, fragte Neureuther. „Das IOC streicht die viele Kohle selbst ein, anstatt nachhaltig auch die davon profitiere­n zu lassen, die die Spiele veranstalt­en oder die Show bieten. So erreicht man die Menschen nicht mehr, sondern killt die grandiose Sportbegei­sterung der Menschen.“

Dass Sport so viel Geld generiert, sei zwar bewunderns­wert. „Das Verteilung­sprinzip stimmt aber leider nicht, weil wenige alles für sich haben wollen und dabei Mittel und Wege einschlage­n, die absolut nichts mehr mit den ideellen Werten des Sportes zu tun haben. Es geht um persönlich­e Bereicheru­ng, Macht, Politik und das eigene Ego und nicht mehr um das, wofür Sport steht, nämlich Fair Play“, sagte Neureuther, der nach einem Kreuzbandr­iss im November 2017 aktuell im Aufbautrai­ning für die kommende WM-Saison steht.

Der Familienva­ter wünscht sich zudem, dass der alpine Skirennspo­rt nicht weiter mit Diszipline­n oder Wettkämpfe­n aufgebläht und seiner Meinung nach damit teils entwertet werde – auch wenn der Deutsche weiß, dass das unrealisti­sch ist. „Weniger ist oft mehr. Abfahrt, Slalom, Riesenslal­om – bumm, fertig, das wär’s. Drei Diszipline­n, so wie früher.“(ag.)

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