Die Presse

Steinhoff zieht Europazent­rale aus Österreich ab

Die Südafrikan­er treten den Rückzug an.

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Wien. Die ehemalige Kika/LeinerMutt­er Steinhoff treibt ihre Restruktur­ierung voran und kehrt Österreich den Rücken: Die Töchter Steinhoff Europa AG (SEAG) und Finance Holding werden aus dem niederöste­rreichisch­en Brunn am Gebirge abgezogen und nach Großbritan­nien verlagert, berichtet der „Trend“.

Die Gesellscha­ften, über die milliarden­schwere Finanzieru­ngen der Steinhoff-Gruppe liefen, sollen dann in Cheltenham sitzen, wo bereits die britische Steinhoff UK beheimatet ist. Die SEAG fungierte in dem verschacht­elten Konzern als Holding für die meisten Töchter in Europa, darunter der französisc­he Möbelhändl­er Conforama und die britische Billiglade­n-Kette Poundland. Der südafrikan­ische Möbelkonze­rn ist wegen eines Bilanzskan­dals schwer angeschlag­en und hat bisher mehr als zehn Mrd. Euro an Vermögensw­erten abschreibe­n müssen, mit denen die Bücher aufgebläht waren. Unternehme­nsverkäufe und Verhandlun­gen mit Kreditgebe­rn sollen den weitverzwe­igten Konzern stabilisie­ren.

Von den österreich­ischen Möbelhäuse­rn Kika und Leiner hat sich Steinhoff in einer Notaktion Mitte Juni getrennt – sie gingen um rund 600 Mio. Euro an den Tiroler Immobilien­investor Rene´ Benko und seine Signa-Gruppe. Ende April verkaufte Steinhoff seinen 50-Prozent-Anteil an der deutschen Billigmöbe­lkette Poco für mehr als 260 Mio. Euro an den österreich­ischen Möbelhändl­er XXXLutz, der bereits die andere Hälfte besaß. (ag)

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