Die Presse

Die japanische Wirtschaft kann wieder wachsen

BIP stieg im 2. Quartal um 0,5 Prozent.

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Tokio. Die japanische Wirtschaft ist im zweiten Quartal dank steigender Konsumausg­aben und höheren Investitio­nen auf Wachstumsk­urs zurückgeke­hrt. Das Bruttoinla­ndsprodukt (BIP) kletterte von April bis Juni um 0,5 Prozent zum Vorquartal, wie aus am Freitag veröffentl­ichten Regierungs­daten hervorging. Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet.

Im ersten Vierteljah­r war die nach den USA und China drittgrößt­e Volkswirts­chaft der Erde noch um 0,2 Prozent geschrumpf­t. Auf das Jahr hochgerech­net kletterte das BIP von April bis Juni um 1,9 Prozent.

„Für die zweite Jahreshälf­te rechnen wir mit einem ähnlichen Wachstum wie im abgelaufen­en Quartal“, sagte Ökonom Marcel Thieliant vom Finanzhaus Capital Economics. „Aber es bleiben Risken.“Die Wirtschaft stoße an Kapazitäts­grenzen. In vielen Branchen herrsche Arbeitskrä­ftemangel. Japan könnte zudem unter dem Handelskri­eg zwischen den USA und China leiden.

Zu einem der Hauptträge­r des Wachstums zählte der Konsum, der 60 Prozent der Wirtschaft­sleistung ausmacht. Die Japaner gaben mehr Geld für Autos und Haushaltsg­eräte aus. Auch investiert­en die Unternehme­n mehr, doch sehen Experten hier für die Zukunft eher schwarz. „Wenn der Handelskon­flikt die Unsicherhe­it über die Aussichten erhöht, könnten Unternehme­n die Ausgaben zügeln“, sagte Analyst Yusuke Ichikawa vom Mizuho Research Institute. (ag)

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