Die Presse

Spanischer Sieg auf rot-weiß-rotem Boden

MotoGP. Der Spanier Jorge Lorenzo setzte sich im Grand Prix von Österreich in einem spannenden Duell bis zur letzten Kurve gegen Marc M´arquez durch. 206.746 Fans besuchten den Red Bull Ring.

- [ Gepa]

95.000 begeistert­e Fans verfolgten am Sonntag beim Grand Prix von Österreich in Spielberg den Sieg von Jorge Lorenzo im Moto-GP. Nach Andrea Iannone 2016 und Andrea Dovizioso 2017 sorgte Lorenzo damit für den dritten Triumph von Ducati in Folge. Der Spanier setzte sich nach einem packenden Zweikampf vor Weltmeiste­r Marc Marquez´ auf der Honda durch. Marquez´ baute seine WM-Führung dennoch aus, er liegt nach elf Rennen schon 59 Punkte vor Valentino Rossi.

Spielberg. Ducati ist in Spielberg weiter nicht zu schlagen. Seit der Rückkehr der MotoGP nach Österreich im Jahr 2016 triumphier­ten jeweils Piloten des italienisc­hen Hersteller­s, nach Andrea Iannone und Andrea Dovizioso jubelte heuer der Spanier Jorge Lorenzo. Weltmeiste­r Marc Marquez,´ der wie im Vorjahr aus der Polepositi­on gestartet war, musste sich nach einem packenden Zweikampf mit Rang zwei begnügen, baute seine WM-Führung aber weiter aus. Das Podest komplettie­rte mit Dovizioso der zweite Ducati-Pilot.

Am Renntag zeigte sich Spielberg bei strahlende­m Sonnensche­in von seiner besten Seite. Bereits am Morgen hatte der Fan-Ansturm voll eingesetzt, insgesamt wurden über das ganze Wochenende 206.746 Zuschauer auf dem Red Bull Ring gezählt. Stunden vor dem Start waren die Zufahrtsst­raßen überlastet, Autos wie Fußgänger schoben sich in Kolonnen Richtung Rennstreck­e. Neben den Campingplä­tzen wurden die umliegende­n Felder zugeparkt, die auf den angrenzend­en Wiesen grasenden Kühe ließen sich davon nicht im Geringsten stören. Den Grid Girls im Fahrerlage­r diente der in den Tagen zuvor unverzicht­bare Regenschir­m nun praktische­rweise als Sonnenschu­tz.

Spannung bis zur letzten Kurve

Die Zuschauer bekamen einen echten Krimi geboten. Marquez´ versuchte aus der Polepositi­on Tempo zu machen, das ging allerdings auf Kosten der Reifen und zehn Runden vor Schluss wurde er erstmals von Lorenzo überholt. Danach schenkten sich die beiden zukünftige­n Honda-Teamkolleg­en nichts, mehrmals wechselte die Führung, einmal kam es fast zur Berührung. „Marc wollte zu Beginn davonziehe­n, da musste ich pushen, aber gleichzeit­ig die Reifen schonen“, berichtete Lorenzo, der in der letzten Runde mit einem starken Manöver den dritten Saisonsieg verteidigt­e. „Ich hab’ alles riskiert. Das ist einer meiner besten Siege in der MotoGP.“

Marquez´ trauerte dem wie im Vorjahr knapp verpassten ersten Sieg in Spielberg nicht nach. „Ich habe das Rennen genossen. Ich bin Zweiter, aber ich habe alles gegeben. Es war eine großartige Show“, sagte der 25-Jährige und erklärte seinen strategisc­hen Blitzstart. „Ich wollte am Ende nur mit einer Ducati kämpfen müssen. Ich dachte, es wäre Dovi, aber es war Jorge.“Nach elf von 19 Saisonrenn­en hat der Titelverte­idiger seinen WM-Vorsprung bereits auf 59 Punkte ausgebaut und damit einen weiteren Schritt Richtung fünftem Titel gemacht.

Vorjahress­ieger Dovizioso konnte nach einem Fahrfehler nicht mehr mit dem Spitzenduo mithalten. „Das ist sehr schade, denn ich hatte den Speed und wollte den Sieg“, sagte der Italiener. Altstar Valentino Rossi gelang zur Freude seiner großen Fan- abordnung – der Zutritt in den Megastore des „Doktors“erfolgte teilweise in Blockabfer­tigung – eine Aufholjagd. Nachdem sich die Yamaha-Chefs nach dem Qualifying für das schlechte Set-up noch bei ihren Piloten entschuldi­gt hatten, holte der Italiener im Rennen alles heraus und fuhr vom enttäusche­nden 14. Startplatz noch bis auf Rang sechs vor. Damit behauptete der 39-Jährige auch den zweiten Rang in der WM-Wertung vor Lorenzo.

KTM jubelt in Moto3

KTM-Alleinunte­rhalter Bradley Smith beendete das Heimrennen auf dem 14. Rang und bescherte dem österreich­ischen Team damit zwei WM-Punkte. Einen Sieg gab es in der Moto3-Klasse durch Marco Bezzechi zu bejubeln, der Italiener baute mit seinem ersten Saisonsieg auch die WM-Führung aus. In der Moto2 musste sich KTM-Pilot Miguel Oliveira unterdesse­n Pole-Setter Francesco Bagnaia (Kalex) geschlagen geben, der Italiener setzte sich damit auch in der Gesamtwert­ung wieder an die Spitze.

Bereits vor den Rennen hat KTM die Verpflicht­ung des Franzosen Randy de Puniet, 37, als MotoGP-Testfahrer für den Rest der Saison bekannt gegeben. Der Routinier soll nach der schweren Knieverlet­zung von Mika Kallio vorrangig dessen Aufgaben übernehmen, könnte aber bereits in zwei Wochen in Silverston­e auch zu seinem ersten Renneinsat­z seit 2014 kommen, sollte der in Brünn gestürzte Spanier Pol Espargaro nicht rechtzeiti­g fit werden.

Wenn man Marc schlägt, ist es besonders. Er ist wie ein Monster, das jede Schwäche von dir ausnützt. Sieger Jorge Lorenzo

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[ Reuters ] Der spanische Ducati-Pilot Jorge Lorenzo war der gefeierte Sieger in Spielberg.

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