St. Pölten, die Mannschaft der Stunde
Didi Kühbauer hat den Krisenklub konsolidiert.
Drei Bundesligarunden sind gespielt und der SKN St. Pölten hat schon jetzt so viele Punkte auf dem Konto wie in der gesamten Hinrunde der Vorsaison. Ein packendes 4:3 gegen den WAC, ein 0:0 gegen den LASK, gleichbedeutend mit dem ersten Punkt gegen die Linzer überhaupt, und nun ein 2:0 gegen Vizemeister Sturm Graz. Nur Salzburg liegt vor der Truppe von Didi Kühbauer.
Noch überraschender erscheint der St. Pöltner Erfolgslauf mit saisonübergreifend fünf Ligasiegen in sechs Partien ob der chaotischen Sommerpause. Der Klassenerhalt war nach dem Rechtsstreit um die Wertung des Relegationsrückspiels gegen Wiener Neustadt erst zwei Wochen vor dem Auftakt festgestanden. Im Kader gab es zudem einen gewaltigen Umbruch, nachdem unter Jochen Fallmann und Oliver Lederer (inzwischen bei Traiskirchen in der Regionalliga Ost) kaum etwas gelingen wollte.
Kühbauer, seit April im Amt, erklärte, dass er mit der Qualität und der Einstellung mancher Spieler nicht zufrieden gewesen sei. Nun hat der 47-Jährige offenbar seine Mannen gefunden. „Ich habe die Leute geholt, von denen ich überzeugt bin“, sagt der frühere Teamspieler. Allen voran Stürmer Rene Gartler, 32, der vom LASK gekommen war und nun in drei Spielen zwei Tore und zwei Assists beigesteuert hat.
Vogels Prophezeiung
„Wir müssen am Boden bleiben. Sieben Punkte sind wunderbar, aber mit jedem Sieg und Punkt werden wir noch mehr wahrgenommen und wir haben schwierige Aufgaben vor uns“, erklärte Kühbauer nachdem St. Pölten in der Bundesliga gegen Sturm Graz zum ersten Mal ohne Gegentreffer geblieben war. Sein Gegenüber Heiko Vogel prophezeite nach der 0:2-Niederlage in der NVArena: „Hier werden noch viele Mannschaften ganz schwere Probleme haben.“(joe)