Wieder einmal zum Greifen nahe
Champions League. Der elfte Anlauf beschert Salzburg im Play-off Roter Stern Belgrad.
Red Bull Salzburg hat die erste Hürde auf dem Weg zur Champions-League-Gruppenphase locker genommen. Gala war das 1:0 bei Shkendija Tetovo nach dem 3:0 im Hinspiel im gähnend leeren Nationalstadion von Skopje keine, das entscheidende Play-off-Duell mit Roter Stern Belgrad aber wurde mühelos erreicht. „Wir wollen mehr“, sagte Trainer Marco Rose.
Schon am kommenden Dienstag müssen Roses Mannen auswärts in Serbiens Hauptstadt antreten, Roter Stern setzte sich in der 3. Qualirunde beim slowakischen Champion Trnava nach Verlängerung mit 2:1 durch. Der Vorteil dabei: Roter Stern muss wegen rassistischer Gesänge seiner Fans im Champions-League-Qualifikationsspiel gegen Marijampole Ende Juli als Wiederholungstäter zwei Heimspiele vor leeren Rängen austragen. Die Stimmung wird also ähnlich „gut“sein wie in Skopje, wo nur rund 3500 Fans das 36.000er-Oval bevölkerten. Die Aussicht, im elften Anlauf endlich die Gruppenphase der Königsklasse zu erreichen, sie ist wieder einmal gegeben. Der viel zitierte Traum könne sich allerdings nur allzu schnell in Luft auflösen, wie Xaver Schlager meinte: „Träumen tut man im Bett.“
Kapitän Andreas Ulmer, der das Scheitern mit den „Bullen“bereits mehrere Male erlebt hat, ver- suchte vorsorglich den Druck etwas zu mindern: „Was früher war, ist egal. Wir können es locker nehmen, es ist ein Bonus, wenn wir die Champions League erreichen.“
Auch Stürmer Reinhold Yabo wies auf die mentalen Tücken des Unterfangens hin, das allein an Startgeld 15,25 Millionen Euro bringen würde – eine stattliche Summe, verglichen mit den 2,92 Millionen Euro in der Europa League. „Wir wollen uns die gewisse Lockerheit bewahren. Die vergangene Saison hat schon gezeigt, wozu wir fähig sind“, meinte der 26-Jährige im Rückblick auf das Europa-League-Halbfinale. Die jüngsten Erfolge sind auch für Marin Pongraciˇc´ ein Trumpf: „Wir haben ein junges Team und haben in der vergangenen Saison bewiesen, dass wir auch vor vielen Fans und unter Druck spielen können. Ich denke nicht, dass das Play-off gegen Belgrad eine psychische Belastung wird.“(age/red.)