Ursula Plassnik attackiert die Schweiz
Wiens Botschafterin in Bern erzürnt Schweizer durch „erstaunlich freche“Worte.
Die Stimmung zwischen der Schweiz und Österreich hat sich verschlechtert. Grund: Österreichs Botschafterin in Bern, Ursula Plassnik, hat durch Aussagen in einem Interview unser westliches Nachbarland „erstaunlich frech“kritisiert, wie es die „Basler Zeitung“ausdrückt, die Plassnik, seit 2016 Botschafterin in Bern, umgekehrt frech „verwirrte Diplomatin“schalt.
Grund: Nach Berichten Schweizer Medien sagte Plassnik (62) im Gespräch mit dem liberal-konservativen Thinktank Avenir Suisse (Zukunft Schweiz), Schweizer seien „mühsame Isolationisten“, „kurzsichtig und konservativ“.
„Isolationismus abstoßend“
Der „schweizerische Alleingang“und „die Neinsagerei“gingen ihr „auf den Senkel“, den Isolationismus finde sie abstoßend. An der Neutralität findet sie offenbar wenig Gefallen, die Schweiz möge der EU beitreten. Letzteres ist eine Forderung, die Avenir Suisse seit 2001 mit extrem bescheidenem positiven Echo erhebt.
„Als Schweizer dachte man, dass wir ein sehr gutes, enges und freundschaftliches Verhältnis mit unserem Nachbarland pflegen“, schreibt die „Basler Zeitung“über die Bemerkungen der ehemaligen Außenministerin (2004 bis 2008), die vor ihrem Bern-Posting Botschafterin in Paris war. „Auf die Frage, ob es denn irgendwo Ausbaupotenzial zwischen der Schweiz und Österreich gäbe, meint Plassnik aber: ,Eigentlich überall.‘“
Seitenhiebe bekamen die Schweizer Medien ab, die ins Nationalkonservative gedriftet seien und Neutralität und Autonomie noch anfeuerten. Dass ihre eigene nationalkonservative Regierung mit der EU auch Probleme habe, scheine Plassnik, selbst ÖVP-Mitglied, nicht zu sehen, so der Kommentator. Der linksliberale „Tages-Anzeiger“hieß die Aussagen „starken Tobak“. Offizielle Reaktionen standen vorerst aus. (red.)