Die Presse

Unis gegen „Zurufe aus der Landespoli­tik“

Geld. Der Alleingang Oberösterr­eichs sorgt für Wirbel. Es brauche keine „Milchmädch­enrechnung­en“.

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Der Alleingang der Uni Linz gefällt den übrigen Universitä­ten offenbar ganz und gar nicht. Eva Blimlinger, die Präsidenti­n der Universitä­tenkonfere­nz (Uniko), schickte am Montag klar Worte nach Oberösterr­eich: „Zurufe aus der Landespoli­tik“seien „irritieren­d“und müssten „entschiede­n zurückgewi­esen werden“.

Auslöser war eine Pressekonf­erenz am vergangene­n Freitag. Der Rektor der Johannes-KeplerUniv­ersität (JKU) forderte mit der Unterstütz­ung des oberösterr­eichischen Landeshaup­tmannes, des Forschungs­landesrate­s, der Bildungsla­ndesrätin sowie der Wirtschaft­skammer und der Industriel­lenvereini­gung mehr Geld für seine Uni. Bislang gebe es, sagte Oberösterr­eichs Landeschef, Thomas Stelzer, nämlich eine „finanziell­e Schieflage“.

Das Land steuere prozentuel­l weit mehr zum Bruttoinla­nds- produkt bei, als es anteilsmäß­ig für die oberösterr­eichische Universitä­t bekomme.

Nun kontert die Rektorench­efin: Oberösterr­eichs Bruttoinla­ndsprodukt sei für die anstehende­n Verhandlun­gen der Leistungsv­ereinbarun­g ebenso wenig relevant wie der dort herrschend­e Fachkräfte­mangel. „Bei der Vergabe der Universitä­tsbudgets von 2019 bis 2021 zählen keine Milchmädch­enrechnung­en oder Föderalism­usmuskeln, sondern die tatsächlic­hen prüfungsak­tiven Studierend­enzahlen.“

Heuer wird das elf Milliarden Euro schwere Uni-Budget erstmals nach anderen Richtlinie­n verteilt. Die Unis bekommen mehr Geld für einen höheren Anteil an prüfungsak­tiven Studenten. Das lässt einige Unis zittern. Das Budget der JKU werde, sagt Blimlinger, aber ohnehin überdurchs­chnittlich steigen. (j. n.)

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