Alle Neune: Die vollendete Titelsammlung
Tennis. Novak Djokovi´c hat im sechsten Finalanlauf in Cincinnati gewonnen. Ein Meilenstein, denn der wiedererstarkte Serbe ist nun der erste Profi, der bei allen neun Turnieren der 1000er-Kategorie triumphiert hat.
In der Sportwelt gilt der Rookwood Cup als eine der hässlichsten Trophäen überhaupt. Dieses Ungetüm war es aber, das Novak Djokovic´ jahrelang gejagt hatte, fünf Endspiele hatte er in Cincinnati schon verloren. Nun, im sechsten Finalanlauf, besiegte er Roger Federer 6:4, 6:4 und schrieb damit Tennisgeschichte.
Der 31-jährige Serbe ist der erste Profi, der alle neun Turniere der 1990 eingeführten ATP-1000erSerie und damit den Golden Career Masters gewonnen hat, Cincinnati war der letzte weiße Fleck auf seiner Liste von nun 31 Titeln in der zweithöchsten Kategorie nach den Grand Slams.
Federer, der nach sieben gewonnenen Endspielen in Cincinnati erstmals als Verlierer vom Platz ging, hatte nicht den besten Tag erwischt. Daran wollte er die 24. Niederlage im 46. Duell mit Djokovic´ aber erst gar nicht fest- machen. „Novak ist ein großer Champion, und darum sollte es auch gehen. Nicht darum, dass ich die Returns bei seinem zweiten Aufschlag nicht getroffen habe, sondern um ihn, wie er Geschichte geschrieben hat“, erklärte der Schweizer. Dennoch sei erwähnt: Federer gewann nur vier von 18 Punkten bei Djokovic’´ zweiten Aufschlag.
Überhaupt ist der 37-Jährige nach dem Viertelfinal-Aus in Wimbledon und einer einmonatigen Pause noch auf der Suche nach der Leichtigkeit des Vorjahres. Als Favorit will er sich für die US Open (ab 27. August) nicht bezeichnen lassen, schließlich habe er dort seit 2008 nicht mehr gewonnen.
Das Selbstvertrauen von Djokovic´ dürfte weitaus größer sein. „Natürlich ist das einer der speziellsten Momente meiner Karriere. Es fühlt sich etwas unwirklich an, nachdem ich vergangenes Jahr eine Achterbahnfahrt durchlebt habe“, meinte er in Cincinnati mit Blick zurück auf seine Verletzungs- und Motivationsprobleme.
Djokovic´ war im Ranking auf Platz 22 zurückgefallen, in den vergangenen zwei Monaten spielte er sich auf Rang sechs vor. Im Race 2018 ist er hinter Nadal und Federer schon wieder Dritter. (joe)