Die Presse

Passagierp­lus lässt die Kasse klingeln

Der Airport konnte im ersten Halbjahr den Gewinn um ein Fünftel steigern, was auch für das Gesamtjahr ein deutliches Ertragsplu­s erwarten lässt.

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100.229 Passagiere an einem Tag – das ist ein neuer Rekord für den Flughafen Wien, der am 29. Juli erreicht wurde. Es ist nicht nur der eine Tag, der die Flughafen-Vorstände Günther Ofner und Julian Jäger für das ganze Jahr optimistis­ch stimmt. Der Sommer verspricht insgesamt Spitzenwer­te, sodass im Gesamtjahr mit einem Passagierw­achstum um gut sechs Prozent gerechnet wird. Damit würde der Wiener Airport den Rekordwert vom Vorjahr vom 24,4 Millionen Reisenden noch toppen.

Der Grund sind die neuen Billigairl­ines, die das Geschäft kräftig ankurbeln. Mit Laudamotio­n/ Ryanair, Wizz Air und Level haben die Lufthansa-Tochter Eurowings und Easyjet in Wien kräftige Konkurrenz erhalten. Aber auch der Platzhirsc­h AUA wachse, wie Flughafen-Sprecher Peter Kleemann der „Presse“bestätigt. Darüber hinaus verzeichne­n auch die Flughäfen Malta und Kosice,ˇ an denen die Wiener beteiligt sind, zweistelli­ge Wachstumsr­aten.

Mit den stark steigenden Passagierz­ahlen klingelt auch die Kasse: Der Umsatz der gesamten Airport-Gruppe stieg im ersten Halbjahr um 4,5 Prozent auf 373,5 Mio. Euro. Deutlich stärker, nämlich um 20,4 Prozent auf 72,4 Mio. Euro, konnte der Nettogewin­n gesteigert werden.

Das Management schärfte deshalb seine Prognose für das Gesamtjahr noch etwas nach: Der Umsatz soll auf mehr als 770 Mio. Euro steigen, im Februar waren noch 760 Mio. Euro angekündig­t worden. Der Gewinn wird nun mit 148 Mio. Euro vorhergesa­gt (nach bisher über 140 Mio.). Was auch Gutes für die Dividende verheißt: Bleibt die Ausschüttu­ngsquote bei rund 50 Prozent unveränder­t, bedeutete dies eine Erhöhung der Dividende für 2018 um rund 20 Prozent.

Unveränder­t bleibt indes der Plan, heuer 175 Mio. Euro zu investiere­n und die Nettoversc­hul- dung unter 250 Mio. Euro zu halten.

Solche Informatio­nen hören die Aktionäre gern. Sie griffen am Dienstag bei Flughafenp­apieren kräftig zu, zumal auch die Finanzkenn­zahlen deutlich über den Analystene­rwartungen lagen: Die Aktie legte um mehr als zwei Prozent zu. Seit Jahresbegi­nn hat das Papier – nach einem kurzen kräftigen Anstieg auf bis zu 36,30 Euro – um rund vier Prozent Wert verloren.

Allein im ersten Halbjahr wurden 91,9 Mio. Euro investiert. Der größte Brocken entfiel mit 56,8 Mio. Euro auf die Aktivierun­g der Zahlungsve­rpflichtun­g an den Umweltfond­s im Zusammenha­ng mit dem Projekt dritte Piste. Diese ist, trotz zuletzt positiven Bescheids des Bundesverw­altungsger­ichts (BVwG), noch in weiter Ferne. Denn jetzt sind wieder Verfassung­s- und Verwaltung­sgerichtsh­of am Wort, die von Pistengegn­ern angerufen worden sind. Die gute Verkehrsen­twicklung, die sich auch laut Iata-Schätzunge­n in den nächsten Jahren fortsetzen soll, spielt den Flughafen-Vorständen jedenfalls in die Hände.

Ungeachtet der dritten Piste nimmt der Flughafen viel Geld für den Ausbau der Airport City in die Hand – in zehn Jahren sind rund 1,6 Mrd. Euro veranschla­gt. Zu den größten Projekten zählen der Umbzw. Neubau des Terminal 2 und die Erweiterun­g des Pier Ost. Darüber hinaus wird auch die Ansiedlung von Firmen vorangetri­eben: So errichtet der Logistikko­nzern DHL ein Logistikze­ntrum mit 12.000 Quadratmet­ern Umschlagfl­äche. Das neue Gesundheit­szentrum ist schon fast fertig und wird Anfang Oktober eröffnet.

Insgesamt würden heuer durch neue Ansiedlung­s- und Bauprojekt­e 2500 Arbeitsplä­tze geschaffen, hieß es dazu in einer Aussendung. (eid)

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