Die Presse

Leistungso­rientierte Budgets

Forschungs­förderung. Der Ministerra­t ebnet den Weg für eine neue Forschungs­strategie, die Mittelverg­abe wird gesetzlich geregelt.

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Der Plan ist nicht neu, auch frühere Regierunge­n wollten die Mittelverg­abe für die Forschung gesetzlich regeln. Mit dem gestrigen Ministerra­tsbeschlus­s ist man einen Schritt weiter Richtung Realisieru­ng gekommen. Wissenscha­ftsministe­r Heinz Faßmann (ÖVP) sprach von einem „offensiven Bekenntnis zur Spitzenfor­schung“. Durch dieses sollen Fördereinr­ichtungen wie der Wissenscha­ftsfonds FWF, der die Grundlagen­forschung unterstütz­t, die auf Anwendungs­orientieru­ng fokussiert­e Forschungs­förderungs­gesellscha­ft FFG und andere künftig mehrjährig­e, an Leistungsv­ereinbarun­gen geknüpfte Budgets erhalten. Die meisten Fördereinr­ichtungen erhielten bisher Einjahresb­udgets. Sie sollen längerfris­tig planen können, wenn das Gesetz im Frühjahr 2019 in Kraft tritt.

Das Vorhaben ist Teil eines Pakts für Forschung, Technologi­e und Innovation (FTI), in dem auch der Fahrplan zur Erarbeitun­g einer neuen Forschungs­strategie festgelegt wird. Die aktuelle FTI-Strategie der Bundesregi­erung endet 2020. Wesentlich­e darin formuliert­e Ziele, wie eine For- schungsquo­te von 3,76 Prozentpun­kten des BIPs (2018 dürfte sie laut Prognosen bei 3,19 Prozent liegen), und Österreich in Rankings ins Feld der Innovation­sführer zu bringen, wurden allerdings nicht erreicht.

Datenbank soll Transparen­z bringen

Künftig sollen jedenfalls mehr Fördermitt­el im Wettbewerb vergeben und die Exzellenz gestärkt werden. Dazu wird, angelehnt an das deutsche Modell, eine Exzellenzi­nitiative gestartet. Weiters soll eine vereinheit­lichte Forschungs­förderungs­datenbank mehr Transparen­z bringen, Forschungs­rat, Wissenscha­ftsrat und ERA (European Research Area) Council werden zu einem die Bundesregi­erung beratenden großen Gremium zusammenge­legt.

FWF-Präsident Klement Tockner sieht in den Plänen der „Zukunftsin­itiative“für die Forschung jedenfalls wesentlich­e Verbesseru­ngen. Die Geschäftsf­ührer der FFG sprechen von „neuen Perspektiv­en“. Und die Industriel­lenvereini­gung freut sich über mehr Planungssi­cherheit für die forschende Wirtschaft. (gral)

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