Die Presse

Achterbahn in den Ardennen Hamilton oder doch Vettel?

Formel 1. Mit dem GP von Spa beendet die Rennserie ihre Sommerpaus­e. Der Kurs bevorzugt Mercedes-Motoren, Ferrari hat jedoch mehr Speed.

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Die Formel 1 kehrt an diesem Wochenende aus der Sommerpaus­e zurück und nimmt mit dem Großen Preis von Spa wieder den Rennbetrie­b auf. Vier Wochen nach dem letzten GP in Ungarn hat vor allem Sebastian Vettel dringenden Aufholbeda­rf. 24 Punkte liegt der Ferrari-Pilot nach 12 von 21 Rennen hinter Weltmeiste­r Lewis Hamilton. Vettel darf sich im Titelkampf keinen Fehler mehr erlauben.

Der Deutsche hat mit Fahrradaus­flügen neuen Schwung und Energie getankt. Der Ärger über schon verpasste Chancen, die Sorge um einen erneuten Einbruch im Saison-Endspurt – all das soll den Ferrari-Star nicht weiter belasten. „Ich kann die Uhr nicht zurückdreh­en. Es wird eine aufregende zweite Jahreshälf­te“, sagte der 31-Jährige. Schon beim Klassiker in Spa-Francorcha­mps will er die Wende im WM-Duell mit Hamilton einleiten.

Bei Radtouren und beim Angeln suchte Vettel die Ruhe, Hamilton jettete indes um den Planeten, twitterte und schickte Bilder von Traumsträn­den, Motorräder­n und Fitness-Einheiten. „Wir müssen stark in die zweite Hälfte kommen“, ließ er vor dem GP am Sonntag (15.10 Uhr, ORF eins) wissen.

24 Punkte Vorsprung sind für den Briten kein Grund zur Entspannun­g. „Wir wissen alle, dass Ferrari in Sachen Geschwindi­gkeit die Oberhand hat. Also haben wir Arbeit vor uns, müssen alles verbessern, unsere Leistung erhöhen“, sagt der 33-Jährige. Mit unerwartet­en Siegen in Hockenheim und Budapest, als eigentlich alles für Vettel sprach, hatte Hamilton den Vorteil im Titelrenne­n wieder auf seine Seite gezwungen.

Der Zweite wird wieder der Erste sein?

Seit Beginn der Ära der Hybridmoto­ren 2014 ist in drei von vier Fällen der Pilot Weltmeiste­r geworden, der als WM-Zweiter in die Sommerpaus­e ging. Ein gutes Omen für Vettel? „Wir müssen das Beste draus machen. Wichtig ist, dass wir dabei sind.“

Fehler darf sich Vettel keine leisten. Ein Verbremser in Baku, eine Kollision mit Bottas in Frankreich, der Ausrutsche­r ins Kiesbett in Hockenheim – er hat heuer schon mehr als 40 Punkte liegen gelassen. Die Ardennen-Achterbahn und die Vollgas-Party in Monza waren zuletzt jedoch MercedesTe­rrain. Verliert Vettel hier weiter an Boden, ist eine frühe Vorentsche­idung im Zweikampf nicht ausgeschlo­ssen. (red.)

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