Spekulationen um den Iran verteuern das Öl
In den USA sanken die Lagerbestände.
V or der neuen Gesprächsrunde zwischen den USA und China zur Beilegung des Handelsstreits haben sich Anleger nur vereinzelt an Aktien gewagt. „Es ist zwar gut, dass sie miteinander sprechen“, sagte Donough Kilmurray, Chef-Anlagestratege für Europa, Nahost und Afrika bei der Bank Goldman Sachs. Da die Delegationen aber nicht hochrangig besetzt sind, wurde kaum mit einem Durchbruch gerechnet.
Am Rohstoffmarkt beschleunigte Erdöl den Preisanstieg. Die Nordseesorte Brent verteuerte sich um 1,7 Prozent auf 73,90 Dollar je Barrel. Grund waren unter anderem Spekulationen auf geringere iranische Exporte wegen der US-Sanktionen gegen das Land, sagten Börsianer. Hinzu komme der überraschend starke Rückgang der US-Lagerbestände in der vergangenen Woche.
Und bei den Einzelwerten sorgte Continental für Aufsehen. Die Papiere des Autozulieferers verzeichneten den größten Absturz seit Anfang 2009. Conti drückte nicht nur den Dax in einem mehrheitlich positiven europäischen Umfeld nach unten. Anleger stießen auch Papiere anderer Zulieferer ab. In Paris brachen Michelin um bis zu 5,5 Prozent ein, der Kurs von Valeo gab bis zu 4,7 Prozent, von Faurecia um 5,6 Prozent nach. Schaeffler-Titel verloren 5,3 Prozent. Der Branchenindex für die europäische Automobilbranche fiel zeitweise auf ein Zwölf-Monats-Tief.